Steckbrief
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Länge des Aufenthalts
23.09.2024 – 28.01.2025 -
Lehrsprache
Englisch -
Studienrichtung
Geistes- und Sprachwissenschaften -
Studiengang, Studienabschluss
Kulturwissenschaften B. A., Bachelor of Arts -
Förderprogramm
Erasmus+ -
War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?
Freiwillig -
Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?
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veröffentlicht am
Vor dem Studium im Ausland
Ich hatte Lust mal im Ausland zu leben und die Erfahrung zu machen, in ein neues soziales und kulturelles Umfeld einzutauchen. Außerdem wollte ich meine Sprachkenntnisse erweitern.
Ich habe mit Menschen gesprochen, die die letzten Semester bereits in Istanbul gelebt oder studiert haben und habe mir vor allem durch rumfragen Informationen eingeholt. Über Kontakte habe ich letztlich auch meine Unterkunft organisieret, eine andere Erasmusstudentin hat mal in der Wohnung gewohnt und mir wurde über Ecken der Kontakt des Vermieters weitergegeben. Ich habe ca. im Juni angefangen nach einem Zimmer zu suchen, hatte Kontakt mit mehreren Vermieter*innen und habe im Juli meinem schließlich Vermieter zugesagt.
Die Unterrichtssprache an der Uni war zwar Englisch, trotzdem hatte ich große Lust Türkisch zu lernen, um mich im alltäglichen Leben zurecht zu finden und besser soziale Kontakte knüpfen zu können. Daher habe ich ein Semester vor meinem Aufenthalt bereits einen Türkisch Sprachkurs besucht. Leider gab es nur einen kostenpflichtigen Kurs des Spracheninstitut an der Uni Leipzig e.V (ca. 100Euro), den ich mir dann sogar allerdings als SQ Modul für mein Studium anrechnen lassen konnte. In dem Kurs habe ich leider nicht viel gelernt, da er letztendlich nur online stattgefunden hat. Dieser A1 Teil 1 (von 3 Teilen) Kurs, der auch nur 1 Sitzung die Woche umfasst hat, hat mich daher nicht sehr viel auf den Aufenthalt vorbereitet. Allerdings war es immerhin ein guter Start, um mich dann selber intensiver mit der Sprache zu befassen.
Während des Studiums im Ausland
Ich mochte persönlich meine Partneruniversität nicht so gerne. Yeditepe ist eine sehr teure Privatuniversität und das fand ich einfach nicht super sympathisch, die Uni ist dadurch sehr exklusiv und nicht sehr divers. Die Kurse waren in Ordnung, aber ziemlich schulisch. Eigenständiges kritisches Denken und eine gemeinsame Diskussionskultur war deutlich weniger Priorität an der Gastuni, als ich das aus meinem Studium an der Uni Leipzig kenne. Stattdessen gab es eher Frontalunterricht. Während des Semesters war der Arbeitsaufwand ziemlich hoch, da es neben der wöchentlichen Lektüre von Texten regelmäßig Abgaben oder Tests (fast wöchentlich) dann Midterms und schließlich Final Exams gab. Während des Semesters gab es dadurch ziemlich viel zu tun, dafür war das Semester dann ziemlich schnell zu Ende und im Gegensatz zur Uni Leipzig gehen die Prüfungsleistungen nicht bis in die Semesterferien. Außerdem bestand Anwesenheitspflicht, die streng kontrolliert wurde, was für mich einfach ziemlich ungewohnt war. Letztendlich war ich zufrieden mit meiner Kurswahl und fand es auch ziemlich spannend 1 Semester an einer Uni zu studieren, an der es sehr anders ist als bei meinem Studium an der Uni Leipzig, aber mir ist ziemlich klar, dass mir das Konzept in Leipzig deutlich mehr zusagt.
Ich habe mir zusammen mit einer Freundin eine Unterkunft gesucht und schließlich über Kontakte eine Wohnung gefunden, in die wir gemeinsam eingezogen sind. Wir sind gut befreundet mit unserem Vermieter und haben von Anfang an sehr viel Zeit miteinander verbracht. Das hat uns sehr viel Sicherheit gegeben. Außerdem haben wir durch ihn viele Leute und Orte in der Stadt kennengelernt. Wir wurden sehr gut aufgenommen. Die meisten meiner Erasmus Freund*innen in Istanbul haben ihre Wohnungen auch über Kontakte gefunden.
Als Erasmus Person zahlt man deutlich mehr, als Leute die langfristig hier leben. Für eine sehr große geteilte Wohnung mit Wohnzimmer, Balkon, Dachterrasse und eigenem Zimmer habe ich 440Euro im Monat bezahlt, Nebenkosten noch nicht mit einbezogen. Das ist deutlich mehr als mein Zimmer in Leipzig kostet aber mithilfe der Erasmusförderung war das für mich machbar. Lebenshaltungskosten waren dafür deutlich geringer, für Essen habe ich insgesamt deutlich weniger ausgegeben als in Deutschland. Auch die Öffentlichen Verkehrsmittel waren mit Studierte mit ca. 5 Euro im Monat nicht allzu teuer. Dafür musste ich zu Beginn des Aufenthalts einige höhere Ausgaben tätigen, etwa für eine neue SIM-Karte, sowie viele Kosten, die mit dem Erhalt der Residence Permit verbunden waren (Versicherung, Notar Termin, Tax Office, Passfotos, Bearbeitungskosten,...).
Ich habe sehr viele sehr tolle Leute getroffen. Ich bin vor allem auf viele Konzerte gegangen und gerade im Kontext von Musik habe ich mir ein gewisses soziales Netz aufgebaut.