Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    01.06.2016 – 30.09.2016
  • Stadt, Land

    Toulouse, Frankreich
  • Arbeitssprache

    Französisch
  • Studienrichtung

    Natur- und Geowissenschaften
  • Studiengang, Studienabschluss

    Physics M. Sc., Master of Science
  • Förderprogramm

    Erasmus+
  • War Ihr Praktikum im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Freiwillig
  • Wie haben Sie Ihr Praktikum organisiert?

    Eigenständig
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?

    Mehr als erfüllt

Vor dem Praktikum im Ausland

Ich war nach meinem Studium auf Jobsuche in Frankreich. Da ich wenige Kontakte hatte und kaum Arbeitserfahrung nachweisen konnte, war das Praktikum eine Art Sprungbrett.

Ich habe etwa 8 Monate vor Praktikumsbeginn mit der Organisation begonnen (Suche + Administratives). Ich hatte Unterstützung vom Akademischen Auslandsamt der Uni Leipzig. Meine WG in Toulouse habe ich online gefunden. Ich war bereits vor Ort, als ich die ersten WGs besichtigt habe.

Die Arbeitssprache war Französisch, ich hatte relativ geringe Vorkenntnisse. Ein Onlinekurs 2 Monate vor der Anreise und ein zweimonatiger Intensivkurs vor Ort vor Praktikumsbeginn haben mir den Start erleichtert. Das effizienteste war allerdings das Leben in der WG mit ausschließlich Franzosen. Sprachkurse außerhalb der Uni sind teuer. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Sprachenzentrum und dem Spracheninstitut der Uni Leipzig für andere Sprachen gemacht. Wenn man die Zeit für ein Modul hat, sollte man diese auf jeden Fall in den Semestern vor dem Praktikumsantritt nutzen.

Während des Praktikums im Ausland

Das Start-Up bei dem ich das Praktikum absolviert habe, hatte zum Zeitpunkt des Praktikumsantritts 3 Mitarbeiter. Ich begann meine Tätigkeit zusammen mit einem französischen Praktikanten. Wir hatten das Glück, einen sehr guten Betreuer an unserer Seite zu haben, sowohl fachlich als auch zwischenmenschlich. Ich verbrachte zu Beginn viel Zeit im Labor (Elektronik). Meine Tätigkeit verschob sich dann mehr und mehr in Richtung Datenanalyse und Datenmanagement. Da die Aktivitäten in der Firma gerade erst begonnen hatten, hatte meine Arbeit einen großen Einfluss. Viele der Projekte (Aufbau der Datenbank, Entwicklung von Programmen zur Aufbereitung und Analyse der Rohdaten,...) werden bis heute standardmäßig im Produktionsablauf der Firma genutzt.

Besonders für das Erlernen einer neuen Sprache kann ich das WG-Leben sehr empfehlen. Es gibt auch praktische Vorteile (viele Zimmer werden möbliert vermietet, die Küche und das Bad sind ausgestattet,...). In Frankreich funktioniert die WG-Suche genau wie in Deutschland. Man muss sich über die gängigen Portale informieren und dann einfach loslegen mit der Suche. Ich hatte das Glück mit zwei Mitbewohnern zusammenzuleben, mit denen ich bis heute in gutem Kontakt stehe und über die ich mein gesamtes Netz an Freunden und Bekannten hier in Toulouse aufbauen konnte.

Das Praktikum wurde von der Firma mit 500€ vergütet. Je nach Einrichtung kann das stark variieren. Aber gerade im privaten Sektor sollte man sich nicht unter Wert verkaufen und den Mut haben, diese Vergütung zu verhandeln. Das Praktikum wurde mit 416€ monatlich über Erasmus+ gefördert. Die Miete inkl. Nebenkosten betrug 360€. Den zweimonatigen Sprachkurs (1300€) habe ich über einen Nebenjob in einem Biergarten finanzieren können.

Nach dem Praktikum im Ausland

Eine Anerkennung des Praktikums auf mein Studium war nicht nötig.

Ich habe das Praktikum direkt nach meinem Studium absolviert und bin anschließend von der Praktikumseinrichtung übernommen worden. Seit 4 Jahren arbeite ich nun als Produkt- und Dateningenieur in Toulouse. Ohne das Praktikum wäre es wahrscheinlich sehr schwer oder sogar unmöglich gewesen von der Firma eingestellt zu werden.

Es gibt viel zu entdecken ;-) Vor allem das, was in uns steckt und wozu wir fähig sind, wenn wir den Mut haben.