Steckbrief
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Länge des Aufenthalts
06.05.2024 – 09.07.2024 -
Stadt, Land
Lyon, Frankreich -
Arbeitssprache
Deutsch -
Studienrichtung
Lehramt und Erziehungswissenschaften -
Förderprogramm
Erasmus+ -
War Ihr Praktikum im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?
Freiwillig -
Wie haben Sie Ihr Praktikum organisiert?
Eigenständig -
Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?
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Instagram Account
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veröffentlicht am
Vor dem Praktikum im Ausland
Da ich die Fächer Deutsch und Französisch auf Lehramt studiere und bisher nur meine Pflichtpraktika in Schulen absolviert habe, wollte ich eine neue Perspektive im Kultur- und Bildungsbereich dazu gewinnen. Außerdem wollte ich gern vor Beginn meiner Staatsexamensarbeit noch einmal nach Frankreich gehen, um meine Sprach- und Landeskenntnisse aufzufrischen. Durch eine Studentin, die mir von ihren positiven Erfahrungen im Goethe-Institut erzählt hat, bin ich darauf gekommen, mich für ein Praktikum im Bereich Bildungskooperation Deutsch am Goethe-Institut Lyon zu bewerben.
Ich habe mich im Dezember 2023 für das Praktikum am Goethe-Institut beworben und nach meiner Zusage im Januar 2024 alle Dokumente für das Erasmus+ Stipendium ausgefüllt und unterschreiben lassen. Dabei hat mich meine Erasmuskoordinatorin am Institut für Romanistik unterstützt. Sobald ich die Zusage von der Praktikumseinrichtung und von Erasmus+ hatte, habe ich selbstständig nach WGs, Studios und Airbnbs in Lyon recherchiert. Letztlich habe ich meine Mentorin im Goethe-Institut Lyon gefragt, ob sie mir Tipps zur Wohnungssuche geben kann und habe durch einen Kontakt von ihr meine Unterkunft gefunden.
Die Arbeitssprache im Goethe-Institut war zu 80% Deutsch. Lediglich interne Besprechungen sowie Absprachen mit französischen Kolleg*innen wurden auf Französisch geführt. Da mein Französischstudium mich ausreichend auf ein Auslandsaufenthalt vorbereitet hat, war keine weitere sprachliche Vorbereitung nötig.
Während des Praktikums im Ausland
Besonders positiv am Praktikum fand ich, dass ich in allen meinen Aufgabenbereichen selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten konnte. So hatte ich das Gefühl fester Bestandteil des Teams zu sein und auf Augenhöhe zu arbeiten. Am meisten haben mir die Klassenbesuche im Goethe-Institut gefallen, die ich vorbereiten, begleiten und durchführen durfte, sodass ich auch für meinen späteren Lehrberuf neue Erfahrungen mitnehmen kann. Bei einem Praktikum im Goethe-Institut muss man sich auf eine volle Arbeitswoche (35h), mit täglichen Arbeitszeiten von 10-18 Uhr einstellen. Außerdem habe ich auch an einigen Tagen Überstunden gemacht, da bestimmte Projekte oder Aufgaben mehr Arbeitsaufwand abverlangt haben. Diese konnte ich aber an anderen Tagen wieder abbauen.
Ich habe bei einer Rentnerin und ehemaligen Kollegin des Goethe-Instituts Lyon in einem Haus am Stadtrand gewohnt. Unser Zusammenleben könnte man als entspannte Generationen-WG bezeichnen. Wir haben uns sehr gut verstanden und gegenseitig von dem Zusammenleben profitiert. Durch die Randlage war meine Miete für Lyoner Verhältnisse günstig, allerdings der Fahrtweg zur Praktikumseinrichtung dafür recht lang und gerade zu den Berufsverkehrzeiten durch überfüllte Metros und Busse oft anstrengend. Aus diesem Grund würde ich beim nächsten Mal etwas mehr Geld für die Miete ausgeben und nach einer zentrumsnahen Unterkunft suchen. Ich habe meine Unterkunft übers Nachfragen beim Goethe-Institut gefunden. Alle waren sehr hilfsbereit und haben mir verschiedene Kontakte und Tipps zukommen lassen. Für günstigere Alternativen empfehle ich diesen Weg auf jeden Fall zu probieren, da die offiziellen Angebote häufig sehr viel teurer sind.
Ich habe eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 450€ pro Monat vom Goethe-Institut erhalten. Für die Miete habe ich 380€ pro Monat gezahlt. Hinzu kommt das Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel für 25€ monatlich und die Verpflegungskosten ca. 100€ pro Woche. Die Lebensmittel in den französischen Supermärkten sind häufig teurer als in Deutschland und auch Ausgehen (Restaurant, Bar, ...) war teurer als ich es in Leipzig gewohnt bin. Aus diesem Grund komme ich auf die ca. 100€ pro Woche. Ohne das Erasmus+ Stipendium hätte ich also mein Leben in Lyon nicht finanzieren können.
Besonders bei Sonnenschein ist Lyon eine schöne und auch sehr studentische Stadt. Am Wochende an den Flüssen sitzen, die Altstadt besichtigen, im Park picknicken oder über einen der vielen Märkte laufen, lohnt sich immer.
Nach dem Praktikum im Ausland
Ich habe das Praktikum freiwillig organisiert und absolviert, deshalb war es nicht an mein Studium gebunden.
Am meisten vermisse ich das deutsch-französische Arbeitsumfeld, in dem ich mich sehr wohlgefült habe und auch ab und zu ein gutes pain au chocolat aber ansonsten freue ich mich wieder zurück in Leipzig zu sein. Ich verbringe viel Zeit mit Freunden und Familie und unternehme viele schöne Dinge und komme so wieder gut in meinen Alltag in Deutschland rein. Es ist aber genau so wichtig, positive und negative Erfahrungen während des Auslandsaufenthaltes mit anderen zu teilen und davon zu berichten, auch wenn niemand es so richtig nachempfinden kann.
Weil ein Auslandsaufenthalt immer eine neue Erfahrung und eine persönliche Weiterentwicklung ist.