Unter dem Tagungstitel "Sprechwissenschaftler/in, Sprecherzieher/in - Eignung und Qualifikation" geht es u. a. um aktuelle Anforderungen an das Fach, um Kriterien zur beruflichen Qualifikation und Eignung, um Wechselwirkungen von kommunikativer Kompetenz und den Möglichkeiten der neuen Medien, um Aspekte interkultureller Kommunikation und um Ergebnisse, Methoden und Grenzen rhetorischer Ausbildung.
Zur Eröffnung sprechen Prof. Dr. Christoph Kähler, Prorektor für Lehre und Studium der Universität Leipzig, und Dr. habil. Freyr Roland Varwig, 1. Vorsitzender der DGSS. Grußworte halten die Tagungsleiterin Dr. Siegrun Lemke vom Institut für Germanistik sowie Prof. Dr. Angelika Hoffmann-Maxis, Prodekanin der Philologischen Fakultät der Universität Leipzig.
Die ersten Veranstaltungen an der Universität Leipzig fanden zur Rhetorik, zur Deklamation, zur Stimmbildung und zur Vortragskunst statt. Solche Kurse waren zunächst unregelmäßig, doch mit der zuerst probeweisen Einstellung Martin Seydels im Jahr 1900 begann die Institutionalisierung der Sprechkunde an der Universität Leipzig. Zunächst Lektor, erhielt Seydel später eine Professur. Nach dessen Tod führte Prof. Dr. Alfred Simon die Arbeit fort. Unter seiner Leitung habe die sprechkundliche Einrichtung der Universität Leipzig eine deutliche Aufwertung erfahren, erklärt Dr. Siegrun Lemke, "wenngleich er auf Grund seiner Verstrickung in das Ideengut des Naziregimes gewiss zu den umstrittenen Fachvertretern gerechnet werden muss". Christian Winkler, 1943 als Professor für Sprechkunde und Sprachpflege an die Universität Leipzig berufen, konnte die Stelle nicht antreten. Unter Leitung von Prof. Dr. Heinz Fiukowski begann 1953 der Neuaufbau der Einrichtung. Die über 40 Jahre seines erfolgreichen Wirkens wurden mit seinem Ausscheiden aus dem Dienst mit einer außerordentlichen Professur gewürdigt. 1994 übernahm Frau Dr. Siegrun Lemke das Gebiet der Sprechwissenschaft.