Pressemitteilung 2011/037 vom

Zum 15. Sächsischen Impftag, dem größten seiner Art in Deutschland, werden in Leipzig erneut über 500 Teilnehmer insbesondere aus Mitteldeutschland erwartet. Auf dem Programm stehen unter anderem Vorträge zu Verhaltensregeln bei Fernreisen und zu kniffligen Impfproblemen aus der täglichen ärztlichen Praxis. Darüber hinaus liegt der Focus in diesem Jahr auf Impfungen gegen Rotaviren (häufigste Ursache für infektiöse Magen-Darm-Erkrankungen im Kleinkindalter), Keuchhusten (Pertussis), Kinderlähmung (Poliomyelitis) und Pneumokokken (Auslöser für Lungen-, Hirnhaut- und Mittelohrentzündung). Der Impftag richtet sich an ein breites Fachpublikum, vom niedergelassenen Arzt über Arbeitsmediziner bis hin zu Vertretern aus dem öffentlichen Gesundheitsdienst.

Sehr geehrte Medienvertreter/-innen,

bei einem vorgezogenen Pressegespräch mit Experten besteht am Freitag Gelegenheit, sich über aktuelle Themen zu informieren.

Zeit: 04. März 2011, 11:00 Uhr
Ort: Universität Leipzig, Rektoratsgebäude, 3. Etage, Beratungsraum 320
Ritterstraße 26, 04109 Leipzig

Folgende Gesprächspartner stehen Ihnen zur Verfügung:

Prof. Dr. Volker Schuster, Leiter der Universitätspoliklinik Kinder- und Jugendmedizin Leipzig und wissenschaftlicher Tagungsleiter

Prof. Dr. Michael Borte, Chefarzt am Klinikum St. Georg gGmbH Leipzig, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und wissenschaftlicher Tagungsleiter, SIKO-Mitglied

Dr. Dietmar Beier, Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen, Standort Chemnitz; Vorsitzender der SIKO

Kurzer Themenüberblick:

1. Unterschiedliche Empfehlungen STIKO-SIKO - warum?
Die Sächsische Impfkommission (SIKO) war und ist bei vielen Impfempfehlungen in Deutschland Vorreiter. Dr. Beier wird aktuelle Impfempfehlungen der Sächsischen Impfkommission (SIKO) und der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut Berlin (STIKO) erläutern und Unterschiede begründen.

2. Erfolgsgeschichte: Impfung gegen Rotaviren
Drei Jahre nach Einführung der Rotavirus-Impfung als Standardimpfung in Sachsen zieht Prof. Borte eine positive Bilanz, denn die Durchimpfungsrate liegt um ein Vielfaches höher als in den anderen Bundesländern ohne Impfempfehlung. Das hat auch zu einem deutlichen Rückgang der Krankenhausbehandlungen wegen Rotavirus-Enteritis und damit zu einem erheblichen Einsparpotential für die Krankenkassen geführt.

3. Diskussion um HPV und Influenza
Die Impfung gegen das Humane Papilloma-Virus, das u. a. Gebärmutterhalskrebs auslöst, ist von manchen wegen angeblicher geringer Wirksamkeit in Frage gestellt worden. Aufgrund der Verunsicherung ist die Impfrate gesunken. Das sieht Prof. Schuster durchaus kritisch, denn er ist überzeugt, dass der Impfstoff durchaus taugt.
Ähnliche Verunsicherung besteht in Bezug auf die Influenzaschutzimpfung. Die Haupt-Grippewelle klingt jetzt ab. Zeit, den Saisonverlauf und die Wirksamkeit des Impfstoffes genauer zu betrachten. In dem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, wie notwendig der Influenzaimpfschutz bei Säuglingen und Kleinkindern ist.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen! Bitten bestätigen Sie uns dies per Mail bis zum 03. März 2011.