Im Jahr 1956 wurde das Institut für Ausländerstudium gegründet, fünf Jahre später erhielt es den Namen "Herder-Institut, Vorstudienanstalt für ausländische Studierende in der DDR und Stätte zur Förderung deutscher Sprachkenntnisse im Ausland". Bis zu 500 ausländische Studienbewerber bereiteten sich bis 1990 jährlich in Leipzig auf ihr Studium vor. Wesentlicher Bestandteil dieser Vorbereitungszeit war das Erlernen der deutschen Sprache, so dass es auch vor diesem Hintergrund nicht verwundert, dass gerade an der Universität Leipzig deutschlandweit der erste Lehrstuhl "Deutsch als Fremdsprache" im Jahr 1969 gegründet wurde.
Nach der Wende kristallisierte sich die dreiteilige Struktur heraus: Das heutige Herder-Institut ist ein Teil der Philologischen Fakultät und hat seinen Magisterstudiengang Deutsch als Fremdsprache mit diesem Semester auf Bachelor umgestellt, ab Wintersemester 2007/2008 gibt es zudem ein Masterstudienangebot. Inzwischen studieren etwa 1.400 Studierende in diesem Fach, das Inhalte in den Bereichen Linguistik/Angewandte Linguistik, Phonologie und Phonetik, Didaktik/Methodik sowie Landeskunde und Kulturstudien umfasst. Das Studienkolleg Sachsen setzt als Zentrale Einrichtung der Universität Leipzig die Tätigkeit der früheren Unterrichtsabteilung fort und bereitet ausländische Studienbewerber sprachlich und fachlich auf ein Hochschulstudium im Freistaat Sachsen vor. Darüber hinaus bietet es ausländischen Hörern aller Fakultäten studienbegleitenden Deutschunterricht an. Der Verein interDaF e.V. am Herder-Institut bietet auf kommerzieller Basis Sprachkurse für Studierende aus dem Ausland und Interessenten weltweit an. Außerdem können sich in unterschiedlich ausgerichteten Fortbildungskursen ausländische Wissenschaftler sowie Deutschlehrer im Gebiet Deutsch als Fremdsprache weiterbilden.
"Die dreiteilige Konstellation hat sich in den vergangenen Jahren bewährt, weil sie den teilweise doch sehr unterschiedlichen Aufgabenbereichen der drei Institutionen entspricht und dennoch auch ein wechselseitiges Geben und Nehmen ermöglicht ", erklärt der Geschäftsführende Direktor des 'neuen' Herder-Instituts, Prof. Dr. Claus Altmayer. Zur Festveranstaltung am Freitag, 8. Dezember 2006, im Alten Senatssaal werden Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joachim Meyer, Staatsminister a.D. sowie Prof. Dr. Claus Altmayer, Geschäftsführender Direktor des Herder-Instituts die Festvorträge halten. Am folgenden Samstag, 9. Dezember 2006, findet in der Zeit von 9:00 bis 17:00 Uhr ein Kolloquium zum Thema "Deutsch als Fremdsprache - Zwischen Wissenschaft und Praxis" im Neubau Geisteswissenschaften, Raum 2010, Beethovenstraße 15, statt.
Den Auftakt bildet ein Länderabend mit dem Motto "Stimmen der Völker" - in Liedern, Tänzen und Gesprächen, der am 6. Dezember 2006 in der "moritzbastei" eröffnet wird. Das Programm dieses Abends gestalten Studierende der drei Einrichtungen.
Zum Länderabend, zum Festakt sowie zum Kolloquium sind Medienvertreter herzlich eingeladen!