Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat eine neue Forschergruppe eingerichtet, an der Physiker, Chemiker, Mineralogen und Mathematiker von der Universität Leipzig (unter Beteiligung der Fakultät für Physik und Geowissenschaften und der Fakultät für Chemie und Mineralogie), dem Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung e.V., Leipzig (IOM) und dem Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften, Leipzig beteiligt sind. Sprecher der Forschergruppe ist Prof. Dr. Marius Grundmann, Direktor des Instituts für Experimentelle Physik II an der Universität Leipzig.
Die Forschergruppe arbeitet interdisziplinär am Schnittpunkt der Gebiete Nanotechnologie und Materialwissenschaft. In insgesamt acht Teilprojekten werden nano- und mikroskopische Grundbausteine für zukünftige Anwendungen in der Nanomechanik, Sensorik, Photonik und Elektronik erforscht. Die von uns angestrebten Strukturen sollen konstruktiv im Raum gestaltet werden. Sie sollen mit geringem Aufwand an Strukturierungstechnologie, die Prinzipien von Selbstaufbau (self-assembly) oder gesteuertem Selbstaufbau (directed self-assembly) nutzend, erzeugt werden. Dieser bottom-up Ansatz ermöglicht es, qualitativ neuartige Strukturen und die mit ihnen verknüpfte Funktionalität herzustellen, die durch künstliche Strukturierung (top-down Ansatz) grundsätzlich nicht zu erreichen sind.
Die Forschergruppe widmet sich der Herstellung, Charakterisierung und theoretischen Modellierung von Nano- und Mikro-Säulen, -spiralen, -röllchen, -zylindern und ähnlichen Strukturen, die mit neuartiger Funktionalität Grundbausteine für die oben genannten Anwendungen sind. Hierzu werden neuartige Herstellungsverfahren und Charakterisierungsmethoden entwickelt. Der genaue Größenmaßstab der Strukturen ist korreliert mit den angestrebten Eigenschaften und der damit verbundenen Funktionalität, z. B. Elektronen-Confinement, Wechselwirkung mit Photonen oder Phasenstabilität.