Pressemitteilung 2001/083 vom

Auf dem Patientenforum Leipzig wird über die Lungenkrankheit Asthma informiert.

Husten, Atemnot, Sauerstoffmangel - Patienten der Lungenerkrankung Asthma bronchiale begleiten diese Erscheinungen durch ihr Leben. Es ist eine Volkskrankheit, zehn Prozent der Bevölkerung sind betroffen, besonders im jugendlichen Alter. Allein in Deutschland leben zwei Millionen Asthmatiker, fünf bis zehn Prozent von ihnen leiden unter schweren Formen der Erkrankung.

Und immer noch sterben 5.000 Menschen in Deutschland jedes Jahr an ihrer Krankheit. "Das wäre nicht notwendig.", wie Professor Dr. Joachim Schauer, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I am Universitätsklinikum Leipzig, betont. Asthma sei heute eine sehr gut zu behandelnde Erkrankung, niemand müsse mehr daran sterben. Gründe dafür sieht der Fachmann vor allem darin, dass Erkenntnisse der Wissenschaft von Patienten aber auch von behandelnden Ärzten nicht allumfassend und konsequent umgesetzt werden. Aufgabe einer Hochschule sei dabei die richtige Information für Studenten, die Weiterbildung der Ärzte in der Praxis und die Aufklärung der Patienten. An dieser Stelle der Hinweis auf ein Aufklärungsforum aus Anlass des Lungentages am 15. September 2001 auf dem Leipziger Marktplatz.

Wichtig sei es, bei den ersten Anzeichen und Beschwerden rechtzeitig zum Arzt zu gehen und sich von dort u.U. an Spezialisten verweisen zu lassen. Auch müssten Ratschläge, die Fachleute geben, konsequent umgesetzt werden - die aktive Mitarbeit der Betroffenen sei gefragt.

Hat man bei leichteren Fällen die Krankheit gut im Griff, bereitet die Therapie schwerkranker Patienten immer noch mehr Probleme. Große Hoffnungen setzen die Experten auf die Genforschung. Gentechnisch hergestellte Präparate, die ganz am Anfang der Entzündungskette wirken, befinden sich in der Erprobungsphase. Ein entsprechendes Medikament könnte für den europäischen Markt im nächsten Jahr verfügbar sein, so Schauer. Einige seiner eigenen Patienten mit schwerem Asthma bzw. Allergiker warten bereits darauf.

Schon kurz nach der Eröffnung sammelten sich die ersten Interessierten in den Diskussionsforen des Patientenforums, das vom 7. bis 9. Juni 2001 auf der neuen Leipziger Messe veranstaltet wird. Dort beantwortete Professor Schauer auch zahlreiche Fragen der Besucher.

Im Forum Herz-Kreislauf-Erkrankungen stand am ersten Tag das Thema Alternativen zu Herztransplantationen auf dem Plan. Die Transplantation eines Spenderherzens bei Patienten mit Herzschwäche ist eine Therapie, die mit Problemen einher geht. Mit hohen Kosten und Folgekosten ist der Eingriff verbunden, der auch nicht bei allen Betroffenen möglich ist. Und immer noch steht einer geringen Anzahl von Spenderorganen eine große Zahl von Patienten auf den Wartelisten gegenüber. So kann man davon ausgehen, dass nach rund zwei Jahren nur noch 56 Prozent der Patienten auf einer Warteliste am Leben sind, wie Professor Dr. Rüdiger Autschbach vom Herzzentrum Leipzig erklärt.

Die moderne Medizin bietet jedoch Alternativen mit zum Teil guten Erfolgsaussichten. Bypassoperationen, Ballons zur Erweiterung der Blutgefäße, Kunstherzen oder der Ersatz bzw. die Rekonstruktion von Herzklappen sind einige Beispiele dafür. Viel erwarten sich die Mediziner auch in diesem Bereich von der Genforschung. Sie hilft dabei, die Entstehung von Herzinsuffizienz zur erklären und macht damit die Entwicklung neuer Medikamente möglich. Auch die Implantation von embryonalen Herzmuskelzellen in geschädigte Herzen ist ein hoffnungsvoller Ansatz, wenngleich noch Zukunftsmusik, so Autschbach.