Pressemitteilung 2007/104 vom

Analysen, Gespräche und Beispiele zur Abschlusstagung der DFG-Forschergruppe "Programmgeschichte des DDR-Fernsehens"

Abgewickelt, aufgewickelt: Sandmännchen, Schwarzer Kanal, Herzklopfen kostenlos, Elf 99 - was war das DDR-Fernsehen? Welche Rolle spielte es als Informations-, Herrschafts- und Unterhaltungsmedium in der DDR? Wie wird dieses abgeschlossene Kapitel deutscher Fernsehgeschichte im gegenwärtigen Programm abgebildet? Und welche Bedeutung hat es letztlich für die gesamtdeutsche Fernsehkultur?

Nach sechs Jahren Forschungsarbeit zieht das DFG-Projekt "Programmgeschichte des DDR-Fernsehens" in einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Museum für Film und Fernsehen Bilanz und stellt Ergebnisse vor. Die Forschergruppe an den Universitäten Leipzig und Halle, an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie an der HFF Potsdam-Babelsberg wird ihre höchst bemerkenswerten Resultate vorstellen.
Eine gemeinsame Veranstaltung der DFG-Forschergruppe "Programmgeschichte des DDR-Fernsehens" mit der Stiftung Deutsche Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen, mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Deutschen Rundfunkarchivs Potsdam-Babelsberg (DRA).

Aus dem Tagungsprogramm:

31. Mai

  • Abendveranstaltung "Wiege Ost - Wege West",
    Podiumsgespräch: Uwe Kammann (Grimme-Institut) interviewt Akteure, die ihren Weg im DDR-Fernsehen begannen und nach der Wende bzw. heute noch im Fernsehen aktiv waren/sind. Zu diesem Gespräch sind der Entertainer Wolfgang Lippert sowie Moderatoren und Redakteure des Elf 99-Teams, u. a. Angela Fritzsch und Georg Langerbeck eingeladen.

1. Juni

  • Die Bedeutung des DDR-Fernsehens für die gesamtdeutsche Medienkultur: Prof. Dr. Knut Hickethier, Universität Hamburg

1. Juni / 2. Juni - Präsentationen der Einzelprojekte:

  • Zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Eine Zeitreise durch die Programmstrukturen des DDR-Fernsehens (TP1: Markus Schubert und Susanne Vollberg).
  • Begehrte Zahlen. Die Gründung und Arbeitsweise der Zuschauerforschung des DDR-Fernsehens. Eine Gesprächsrunde mit Dr. Christa Seifert und Rolf Stockheim (TP2: Thomas Lietz).
  • Fernsehunterhaltung zwischen Bildung und Entspannung (TP4: Prof. Dr. Wolfgang Mühl-Benninghaus, Nicola Hochkeppel).
  • Den Sozialismus erzählen. Fernsehdramatik in der DDR (TP5: Dr. Thomas Beutelschmidt, Henning Wrage). DOKdialog. Erinnertes und Erforschtes (TP6: Prof. Dr. Rüdiger Steinmetz und Kolln.).
  • Eine Gesprächsrunde mit Walter Heynowski. Ein Wort dem Sport. Das Sportfernsehen der DDR zwischen sachlicher Information und politischer Reglementierung. Eine Gesprächsrunde mit Lothar Zoller, Helmut Gerhard und Werner Preiss (TP7: Prof. Dr. Hans Jörg Stiehler, Lutz Warnicke).
  • Der lange Weg zur Unterhaltung: Zur Entwicklung der Familienserien des DDR-Fernsehens (TP8: Sebastian Pfau, Sascha Trültzsch).
  • Fröhlich sein und fernsehen. Kinderfernsehen in der DDR (TP9: Prof. Dr. Dieter Wiedemann).
  • Die Frage des Deutschseins. Kern des DDR-Geschichtsfernsehens der 60er Jahre. Fiktionale Geschichtssendungen (TP10: Dr. Ulrike Schwab).


2. Juni:

  • Dr. Heather Gumbert (Virginia Tech University, Blacksburg/ USA): An american view: Der Blick von außen auf das DDR-Fernsehen.
  • Nachgespielt? Erben des Programms, Erben des Publikums? Diskussionsrunde über die Programmverwertung des DDR-Fernsehens im heutigen Fernsehprogramm Programmdirektionen und -redaktionen des RBB, des MDR, von RTL sowie Dr. Gerd Hallenberger (u.a. Grimmepreis-Jury 2007) eingeladen.
  • Prof. Dr. Stiehler aus dem Forschungsprojekt wird eine kurze Einführung zum Thema (Zuschauer im Osten) geben. Prof. Dr. Lothar Mikos wird moderieren.

Das Programm ist auf der Webseite des Forschungsprojekts im Detail abrufbar.