Broders umstrittenes Werk ist in diesem Jahr im Albrecht Knaus Verlag erschienen. Darin verfolgt der Autor, wie aus der großen europäischen Idee einer seiner Ansicht nach kleinteilige, Europa in Frage stellende Ideologie geworden ist. Er kritisiert in dem Buch die "Gleichmacherei durch die europäischen Bürokraten" und stellt unter anderem die Frage: "Wie kommt es, dass es für jede unmaßgebliche Bagatelle detaillierte Regeln gibt (vom Gemüse bis zum Kondom), aber nicht für den Umgang mit Diktaturen?" Der 1946 im polnischen Kattowitz geborene Publizist beschäftigt sich auch mit den Themen Judentum, Islam, Nationalsozialismus und der deutschen Linken.
"Wir haben Henryk Broder an die Universität Leipzig eingeladen, weil er zweifellos einer der hellsichtigsten Gegenwartsdiagnostiker ist", sagt Prof. Leonhardt. "Mich beeindruckt sein erfrischender Realismus und sein gesunder Sinn für die zahlreichen Absurditäten, mit denen wir täglich leben. Ein wenig von Klarheit, mit der Broder den alltäglichen Wahnsinn auf den Punkt bringt, wünsche ich mir für den Universitätsalltag".
Eine vorherige Anmeldung zu der Veranstaltung ist nicht notwendig.