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Qualität und Umfang der Betreuung beeinflussen maßgeblich den Erfolg einer Promotion. Das Team der Research Academy setzt sich, in Kooperation mit den Fakultäten, für die Qualitätssicherung in der Promotion ein. Um das Thema weiter voranzubringen, haben wir das Jahr 2020 unter das Motto „Gute Betreuung in der Promotion“ gestellt. Mit Workshops, Qualifizierungsangeboten, Diskussionsveranstaltungen (aufgrund von Corona verschoben) und einer Handreichung möchten wir das Thema weiter voranbringen und dafür werben, dass Maßnahmen zur Sicherung einer guten Betreuung an der gesamten Universität zum Standard werden.

Den Auftakt zum Themenjahr bildete eine Umfrage unter den Promovierenden der Universität zur Situation der Betreuung. Die Meinung der Promovierenden war u.a. zu folgenden Aspekten gefragt:

  • Wie wird promoviert - strukturiert/individuell? 
  • Wie sieht die Finanzierung während der Promotionsphase aus?
  • Wurde eine Betreuungsvereinbarung abgeschlossen? Welche Inhalte wurden darin geregelt?

Zwischen dem 16.03.-21.04. und dem 21.05.-28.06. haben wir die Promovierenden der Universität Leipzig in einer Kurzumfrage gefragt, wie sie ihre Betreuungssituation einschätzen.

319 Promovierende haben daran teilgenommen.

1. Promovieren Sie individuell oder strukturiert im Rahmen eines Graduiertenprogramms (z.B. Graduiertenkolleg)?

138 gaben an, strukturiert zu promovieren, 181 der Teilnehmenden dagegen promovieren individuell.

2. Wie finanzieren Sie Ihren Lebensunterhalt während der Promotion?

Am häufigsten finanzieren die Teilnehmenden ihre Promotion über eine Anstellung in einem Drittmittelprojekt (35,4% | 113 TN), gefolgt von den Finanzierungsarten Stipendium (18,5% | 59 TN) und einer Anstellung über eine Haushaltsstelle der Universität (17,9% | 57 TN). 14,1% (45 TN) wählten die Option „Sonstiges“ und spezifizierten diese Angabe über die Freitextantworten (Angaben siehe unten). 8,5% (27 TN) gaben an ein eigenes Einkommen außerhalb der Universität zu beziehen bzw. 5,6% (18 TN), als wissenschaftliche Hilfskraft angestellt zu sein.

Finanzierung: Sonstiges

Von den 45 Teilnehmenden, die bei der Frage nach der Finanzierung ihrer Promotionszeit „Sonstiges“ angaben, beschrieben 28,9% (13 TN) eine Mischform der oben einzeln auswählbaren Optionen. 22,2% (10 TN) gaben an, an einem außeruniversitären Forschungsinstitut angestellt zu sein, jeweils 6,7% (3 TN) arbeiten als Lehrkraft für besondere Aufgaben (LfbA) bzw. abgeordnete Lehrkraft oder finanzieren sich über einen Doktorandenförderplatz. Je 4,4% (2 TN) haben eine Stelle an einer anderen Universität bzw. Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) bzw. beziehen ALG I oder II. Bei einem der Promovierenden ist die Finanzierung noch unklar (2,2%). Die übrigen Antworten verteilen sich auf 17,8% (8 TN) der Teilnehmenden, die keiner dieser Kategorien zugeordnet werden konnten sowie zweien, die die Frage nicht beantworteten und einmal „keine Angabe“.

235 bzw. 73,7% der Teilnehmenden haben eine mindestens dreijährige, durchgängige Finanzierung ihrer Promotion, 83 gaben an, dies nicht zu haben. Die Frage wurde in einem Fall nicht beantwortet.

3. Haben Sie eine Betreuungsvereinbarung abgeschlossen?

208 der befragten Promovierenden bzw. 65,2 % gaben an, eine Betreuungsvereinbarung mit Ihrem*Ihrer Erstbetreuer*in abgeschlossen zu haben, 111 bzw. 34,8 % haben keine solche Vereinbarung abgeschlossen.

Wenn nein, warum wurde keine Betreuungsvereinbarung geschlossen?

Auf die Frage, warum keine Betreuungsvereinbarung abgeschlossen wurde, gaben die Teilnehmenden folgende Antworten:

Auf eine Angabe der Prozente wird hier verzichtet, da einige Antworten mehrere Aspekte beinhalteten. 19 der 111 Promovierenden ohne Betreuungsvereinbarung beantworteten diese Frage nicht, eine Person gab n/a an.

4. Welche Aspekte haben Sie schriftlich (Betreuungsvereinbarung) und/oder mündlich geregelt?

Schließlich wollten wir wissen, welche Aspekte die Promovierenden mit Ihrem*Ihrer Erstbetreuer*in schriftlich in einer Betreuungsvereinbarung geregelt und/oder mündlich besprochen haben. Die abgefragten Indikatoren orientierten sich an der National Academics Panel Study (Nacaps). Auf eine Angabe der Prozente wird hier verzichtet, da eine Mehrfachauswahl (z.B. mündlich und schriftlich) möglich war. Zudem wurden einige Teilfragen nicht von allen Teilnehmenden beantwortet.

Die Ergebnisse der Kurzumfrage liefern für unsere Arbeit wichtige Erkenntnisse. So werden wir z.B. in Zukunft noch stärker für den Abschluss einer Betreuungsvereinbarung und die darin zu regelnden Aspekte werben. Zudem erarbeiten wir eine Handreichung, die sowohl für Promovierende als auch für Betreuende zentrale Aspekte einer guten Betreuung darstellt und so dazu beitragen soll, dass beide Seiten ihre Rechten und Pflichten kennen, um ein gutes, auf die individuellen und fachlichen Bedarfe abgestimmtes Betreuungsverhältnis entwickeln zu können. 

Wenn Sie Interesse an den ausführlichen Ergebnissen der Umfrage haben, kontaktieren Sie bitte Frau Dr. Kornelia Ehrlich.