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Ab dem 18. Juli ist im Botanischen Garten der Universität Leipzig eine neue Ausstellung zu sehen, die einen etwas anderen Blick auf die Welt der Pflanzen und ihrer Bestäuber wirft. Anschaulich zeigen junge Wissenschaftler und Künstler aus Leipzig, dass es dabei um mehr geht als nur die Geschichte von der Biene und der Blüte. Organisiert und konzipiert wurde die Ausstellung von Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU).

Im Sommer haben Garten und Balkon Hochsaison. Doch was wären Erdbeere, Tomate und Co. ohne Bienen, Hummeln und andere Insekten, die sie bestäuben? Diesem Thema widmet sich die Ausstellung „Blüten(be)sucher: Beziehungsgeschichten aus der Natur“, die vom 18. Juli bis 4. Oktober im Botanischen Garten der Universität Leipzig für Besucher geöffnet ist. Die Ausstellung wirft nicht nur einen Blick auf Biene und Co., sondern auch auf weniger bekannte Bestäuber. So ist der Kolibri wohl der bekannteste Vertreter der blütenbestäubenden Vögel.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die vernetzten Beziehungen zwischen Insekten und den Pflanzen, die in unseren Gärten wachsen: Wie entstehen diese Beziehungen und welche ökologische Bedeutung kommt ihnen zu? Und wie wirken sich Klimawandel und Landnutzung auf die komplexen Netzwerke von Bestäubern und Pflanzen aus? Beispiele lokaler Initiativen und praktische Hinweise, um selbst zum Schutz der heimischen Pflanzen- und Insektenwelt beizutragen, runden die Ausstellung ab. „Jede Art – sei es ein Bestäuber oder eine Pflanze – ist wie ein Faden und jede Beziehung zwischen den Arten ist wie ein Knoten. Wenn wir alle Fäden und Knoten zusammenfügen, erhalten wir einen wunderschönen und stabilen Teppich“, erklärte Dr. Demetra Rakosy, die bei iDiv und am UFZ forscht und maßgeblich an der Konzeption der Ausstellung beteiligt war. „Klimawandel und Landnutzungsveränderungen sind wie Motten, die an dem Teppich nagen.“

„Wir starten mit unserer Ausstellung hier in Leipzig, um der Stadt, in der wir leben und forschen, auch etwas zu geben“, sagte Prof. Dr. Tiffany Knight bei der Eröffnung der Schau. Sie leitet die Forschungsgruppe Räumliche Interaktionsökologie bei iDiv, an der MLU und am UFZ. Auf ihrer internationalen Forschung baut die Ausstellung auf. „Wir planen, die Ausstellung auch an andere Orte unserer Forschung zu verlegen – zum Beispiel nach Rumänien und Finnland. So können wir auch dort die Menschen eindrucksvoll informieren“, kündigte sie an.

Beispiele lokaler Initiativen und praktische Hinweise, um selbst zum Schutz der heimischen Pflanzen- und Insektenwelt beizutragen, runden die Ausstellung ab. Natürlich wird all dies dem Besucher nicht nur anhand von Postern nahegebracht. Fotos, Videosequenzen sowie künstlerisch gestaltete Exponate zeigen die Welt der Pflanzen und Bestäuber in all ihren Facetten.

Gastgeber der Ausstellung ist der Botanische Garten der Universität Leipzig. „In unserem Zukunftskonzept spielt der Transfer in die Öffentlichkeit eine zentrale Rolle. Wir verstehen uns eben nicht nur als Großgerät der Forschung, sondern auch als ein Ort des Austauschs, als eine Art Lebend-Museum“, meinte Prof. Dr. Christian Wirth, Direktor des Botanischen Gartens. Auch die Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Beate Schücking, freute sich bei der Eröffnung der Ausstellung über die gelungene Kooperation. „Ihr Fall, Frau Knight, zeigt es sehr schön: Die Internationalität und die Zusammenarbeit im Konsortium – über Ländergrenzen hinweg – machen die Stärke von iDiv aus.“