Pressemitteilung 2013/267 vom

Die Botschafter Makedoniens, Griechenlands und Bulgariens werden Ende September an der Universität Leipzig im Global and European Studies Institute (GESI) vor Doktoranden der Research Academy Leipzig über das von Spannungen geprägte Verhältnis ihrer Länder sprechen. Der Leiter des Promotionsprogramms "The New Europe", Prof. Dr. Stefan Troebst, hat die makedonische Botschafterin Kornelija Utevska-Gligorovska, den griechischen Botschafter Panayotis Zografos und ihren bulgarischen Kollegen Radi Najdenov eingeladen, die Haltungen ihrer jeweiligen Regierung zur seit 1991 strittigen Frage des Staatsnamens Makedoniens sowie zum bislang blockierten Beitritts des im UN-Kontext als "ehemalige jugoslawische Republik Makedonien" firmierenden Landes zur Europäischen Union und zur NATO zu erläutern.

Griechenland besteht auf einer Änderung des Staatsnamens als Vorbedingung für eine Zustimmung zur Aufnahme Makedoniens in EU und NATO und begründet dies damit, dass eine Provinz im Norden des eigenen Landes seit einiger Zeit ebenfalls die Bezeichnung Makedonien trägt. Bulgarien hat bis 2012 Makedonien den Rücken gestärkt, ist seitdem aber ebenfalls auf Veto-Kurs, da es der makedonischen Seite Verfälschungen der bulgarischen Nationalgeschichte in Geschichtspolitik, Geschichtswissenschaft, Medien, Film uund anderem vorwirft.

Die nicht öffentlichen Vorträge der drei Diplomaten am 25. und 26. September dienen der Vorbereitung einer Exkursion in die drei Balkanstaaten, an der 15 Leipziger Doktoranden aus Rumänien, der Russland, Griechenland, Estland, Ungarn, Großbritannien, Polen und Deutschland teilnehmen. Diese wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert. Vor Ort werden Gespräche mit politischen Akteuren und Vertretern der Zivilgesellschaft sowie mit Journalisten und Wissenschaftlern stattfinden. "Wir wollen mit den Repräsentanten aller drei Länder sprechen und anschließend Politikempfehlungen zur Lösung dieses bizarren sowie von internationalen Akteuren vernachlässigten Problems in einer weiterhin konfliktträchtigen Region Europas formulieren", sagt Troebst. Die Empfehlungen sollen anschließend veröffentlicht und im Europäischen Parlament in Brüssel präsentiert werden.