Das Forschungsvorhaben widmet sich grundlegenden Wandlungsprozessen in der europäischen Kultur, die sich durch die Reformation vollzogen. So kulminieren, zunächst in Mitteleuropa, in der Reformation vielfältige Erneuerungsbestrebungen, unter denen die bedeutendste der Humanismus war. Die Reformation lutherischen Typs ging vom ernestinischen Kursachsen aus. Eine dichte Überlieferung von Quellen bietet hier den besonderen Glücksfall, dass am Beispiel der Wittenberger Reformation und der sächsisch-ernestinischen Herrscher Prozesse nachvollzogen werden können, die von grundsätzlicher Bedeutung für die europäische Entwicklung sind.
Mit der Edition der Briefe und Akten zur Kirchenpolitik Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen soll der Forschung erstmals in einer wissenschaftlichen Ausgabe das Material zur Verfügung gestellt werden, in dem sich kirchenpolitische Handlungen und Motive der sächsischen Reformationsfürsten spiegeln, unter denen die deutschland- und europaweit ausstrahlende reformatorische Bewegung begann. Darüber hinaus kann in der Regierungszeit Johanns des Beständigen nach 1525 der Übergang in die Phase einer geregelten obrigkeitlichen Reformation dokumentiert werden. Die Reihenfolge "Briefe und Akten" ist bewusst gewählt, weil die skizzierte Entwicklung zu einem erheblichen Teil in Korrespondenzen und landesfürstlichen Anordnungen zu fassen ist.
Laufzeit des Vorhabens: 15 Jahre (1.1.2014 bis 31.12.2028)