Pressemitteilung 2005/001 vom

Beginn einer gemeinschaftlichen öffentlichen Vortragsreihe des Ägyptischen Museums und der Mineralogisch-petrographischen Sammlung der Universität Leipzig mit dem Titel "Die Steine der Pharaonen" in Leipzig

In Zusammenarbeit von Ägyptologischem Institut und Institut für Mineralogie, Kristallographie und Materialwissenschaft ist die neue Vortragsreihe entstanden, die monatlich, jeden ersten Donnerstag (außer im Mai), stattfindet. Die Vorträge gliedern sich in einen mineralogischen und einen ägyptologischen Teil, die von den jeweiligen Fachvertretern bestritten werden. Nach den Vorträgen besteht die Gelegenheit, das "Objekt des Monats" und - bei freiem Eintritt - die Sammlung im Ägyptischen Museum zu besichtigen. In den Blick genommen werden z. B. der Sandstein, das Baumaterial der Tempel; der Alabaster, aus dem Gefäße für die Ewigkeit entstanden; der Granit, der Stein für das Besondere, oder Gips als der ideale Malgrund.

Zum Auftakt am 6. Januar wird zunächst Klaus Bente, Professor für Mineralogie und Kristallographie, über die reichen Kalksteinvorkommen in Nordägypten, ihren Abbau, die wissenschaftliche Analyse und den Vergleich der Steinbruchkalke, ihre geologische Zuordnung und ihre Verarbeitungsweise berichten. Anschließend wird Ägyptologie-Professor Hans-Werner Fischer-Elfert die unterschiedlichen Verwendungsarten des Kalksteins darlegen, sei es zur Verkleidung von Pyramiden, sei es zur Herstellung von Statuen von Göttern, Königen und Privatleuten. Der leicht zu bearbeitende weiße Stein wurde dann in der Regel bunt bemalt. Interessant ist auch eine weitere Verwendungsart: Die überall herumliegenden Sandsteinsplitter wurden häufig als "Schmierzettel", als Schreibmaterial, verwandt, wobei die Aufzeichnungen von religiösen Texten bis zu Alltagsnotizen und Skizzen reichten.