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Dr. Annett Kaldich von der Fakultät für Physik und Erdsystemwissenschaften der Universität Leipzig wird mit dem Ars legendi-Preis 2023 für exzellente Hochschullehre ausgezeichnet. Der Stifterverband vergibt in diesem Jahr den Preis zum Thema „Lehren und Lernen für nachhaltige Entwicklung“. Die Ehrung ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert.

Anett Kaldichs Lehrkonzepte seien didaktisch beispielhaft, heißt es zur Begründung in einer Pressemitteilung des Stifterverbandes zum Ars legendi-Preis. Diese setzten die komplette Bandbreite des Konzepts der Bildung für nachhaltige Entwicklung um. Hervorzuheben seien ihre verschiedenen trans- und multidisziplinären Lehrformate und die praxisorientierten Reallabore, in denen Studierende an Lösungen für reale und selbst identifizierte Fragestellungen arbeiten. Dabei schaffe sie es immer wieder, die Hochschule mit der Stadt und dem Umland zu verzahnen, um gemeinsam an aktuellen Nachhaltigkeits-Herausforderungen der Region zu arbeiten. Ihr Fokus liege dabei stets darauf, Studierende direkt als Akteur:innen in die Lehre einzubeziehen und sie zu befähigen, nachhaltig und verantwortungsvoll in Gesellschaft und Wirtschaft zu agieren.

Die Jury bezeichnet Annett Kaldich als "exzellente Multiplikatorin", die vielfältige Impulse zur Weiterentwicklung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Hochschullehre biete. Im Jahr 2021 war die promovierte Chemikerin die maßgebliche Initiatorin der Leipziger Initiative für Nachhaltige Entwicklung (LINEInitiative), ein Verbund von 15 Studiengängen an allen Fakultäten der Universität Leipzig und fünf Forschungsinstituten der Stadt. Damit habe sie eine beeindruckende interdisziplinäre Gemeinschaft aufgebaut, die sich der Erforschung und Förderung von Nachhaltigkeit widmet und Wege zur Verankerung nachhaltiger Entwicklung in den curricularen Angeboten eröffnet.

Auch als die maßgebliche Entwicklerin eines universitätsweiten BNE-Zertifikatsprogrammes habe Annett Kaldich wesentlich dazu beigetragen, sachsenweit an allen Hochschulen BNE-Module zu etablieren. Mit ihrem Projekt "TrafoSax" habe sie eine Plattform geschaffen, die den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Disziplinen und Fachbereichen im Feld der nachhaltigen Entwicklung von Hochschullehre fördert. Sie wirke aktiv am BNE-Netzwerk Sachsen und bundesweit in der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltigkeit an Hochschulen e.V. (DGHochN) mit.

"Die Jury würdigt mit ihrer Entscheidung, dass Annett Kaldich durch ihre vielfältigen Aktivitäten das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung beispielhaft verkörpert", hieß es. Dem Gremium gehörten Studierende sowie Expert:innen aus verschiedenen Fachgebieten und aus der Hochschuldidaktik an. Sie kürten die Gewinnerin aus 52 Vorschlägen.

Zum Ars legendi-Preis

Mit dem Ars legendi-Preis wird die besondere Bedeutung, sich in der Hochschullehre zu engagieren und sie über den eigenen Wirkungsbereich hinaus zu fördern, gewürdigt. Er soll einen Beitrag dazu leisten, dass Leistungen in der Lehre verstärkt anerkannt werden. Der Stifterverband ist überzeugt, dass sich nicht nur Leistungen in der Forschung, sondern auch Verdienste um eine gute Lehre positiv auf die wissenschaftliche Karriere auswirken. Die Qualität der Lehre soll sich als ein zentrales Gütekriterium und als strategisches Ziel der Hochschulen verstärkt etablieren.