Friedrich Louis Hesse ist der erste Direktor des Leipziger Zahnärztlichen Universitätsinstituts und damit Gründer der Leipziger universitären Zahnmedizin. Zudem hat Hesse wesentliche wissenschaftliche Publikationen ("Zahncaries bei Bäckern") veröffentlicht, sich für den Zahnerhalt auch auf sozialer Ebene eingesetzt (Schulzahnpflege, Kariesprophylaxe, Aufklärung der Bevölkerung) und sich für eine in die Medizin integrierte und der Medizin ebenbürtige, umfassende zahnmedizinische Ausbildung der Studenten engagiert. Zu Hesses Verdiensten gehört ebenso dessen Wirken als Vorsitzender des Zahnärztlichen Vereins für das Königreich Sachsen.
Die Etablierung der Zahnheilkunde als akademisches medizinisches Fach ist eine große Errungenschaft des 19. Jahrhunderts. Friedrich Louis Hessegebührt hieran ein hoher Verdienst. Unter Mithilfe bedeutender Leipziger Mediziner wie His und Ludwig gelang es ihm, eine außerordentliche Professur für Zahnheilkunde zu etablieren und am 16.10.1884 den Lehrbetrieb im neu gegründeten zahnärztlichen Institut aufzunehmen.
Im Wintersemester 1884 weist das Vorlesungsverzeichnis als erste Lehrveranstaltung der Zahnheilkunde "Theoretische Vorlesungen und Leitung der praktischen Arbeiten in dem zahnärztlichen Institut (Göthestrasse 5): D. med. Hesse, P. E. design., täglich 1-5 U., privatissime. Das ausführliche Programm wird rechtzeitig bekannt gegeben werden" aus. Das Zahnärztliche Institut in der Goethestraße 5 ist der Vorläufer der heutigen Universitätszahnmedizin Leipzig in der Nürnberger Str..