Dabei reicht das fachliche Spektrum der Doktorand:innen und klinischen Wissenschaftler:innen von der Entwicklung neuer KI-Methoden durch Zusammenführung der Vorteile bisher unvereinbarer Prinzipien („composite“) bis hin zur Einbettung von KI-Algorithmen in maßgeschneiderte Mikroelektronik und intelligente Geräte („embedded“).
Am 26. Januar 2023 kamen die 13 angehenden Doktorand:innen und klinischen Wissenschaftler:innen in Leipzig mit den akademischen Fellows und Stipendiat:innen aus SECAI zu einem ersten Treffen zusammen, um sich kennenzulernen und sich thematisch zu vernetzen. Inhaltliche Höhepunkte des Tages waren Vorträge von akademischen Fellows: Beispielsweise gewährte Prof. Dr. Martin Bogdan mit seinem Vortrag zu „Brain-Computer-Interface: From Stroke Rehabilitation to Consciousness Detection” einen Einblick in die Forschung von ihm und seinem Team, die KI-Algorithmen mit Medizintechnik kombiniert, um die Rehabilitation von Patienten nach Schlaganfällen zu verbessern und Bewusstsein, insbesondere bei Patienten mit Locked-In-Syndrom, beobachten und verstehen zu können. Der Vortrag zeigte, wie wichtig das Zusammenspiel der Forschungsbereiche von SECAI ist, hier insbesondere von Medizin, Informatik und Ethik.
Fünf Forschungsbereiche, drei Forschungseinrichtungen
Neben den Fachvorträgen konnten die Teilnehmer:innen die fachliche und personelle Bandbreite von SECAI im persönlichen Austausch kennenlernen: Die School kombiniert nicht nur fünf Forschungsbereiche, sondern mit der TU Dresden, der Universität Leipzig und dem Else Kröner Fresenius Zentrum (EKFZ) für Digitale Gesundheit auch drei Forschungseinrichtungen und ein internationales Team an Wissenschaftler:innen.
„Die Herausforderung in der Künstlichen Intelligenz ist, dass sie immer ein Zusammenspiel vieler Ideen und Technologien voraussetzt“, sagt Prof. Dr. Markus Krötzsch, Professor für Wissensbasierte Systeme an der TU Dresden und Direktor von SECAI. „Damit uns ein System als intelligent erscheint, müssen Algorithmen, Daten und Hardware gut aufeinander abgestimmt sein. Deshalb wollen wir in SECAI Menschen zusammenzubringen, die KI aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln erforschen und dabei auch keine Angst haben, ganz neue Wege zu gehen, anstatt nur dem aktuellen Mainstream zu folgen. Wir haben hier eine beeindruckende Bandbreite von Talenten und Fähigkeiten, aber auch schon viele Ideen für die gemeinsame Forschung“, freut sich Krötzsch.
Ausbildung hochqualifizierter Spezialist:innen
„Machine Learning (ML) und Artificial Intelligence (AI) sind aus der Bioinformatik und den Lebenswissenschaften insgesamt nicht mehr wegzudenken. Allerdings sind ML- und AI-Anwendungen in diesem Bereich auch mit besonderen Gegebenheiten konfrontiert: Das betrifft sowohl die technische Seite, insbesondere die Verfügbarkeit und Komplexität von Daten, aber auch die ethischen Fragen, vor allem mit Blick auf medizinische Daten", ergänzt Prof. Dr. Peter Stadler, stellvertretender Direktor und Inhaber der Professur für Bioinformatik an der Universität Leipzig. In Leipzig liegt ein Schwerpunkt innerhalb von SECAI auf der Spitzenforschung für AI in Lebenswissenschaften und personalisierter Medizin. „SECAI gibt uns die einzigartige Möglichkeit, gerade für diesen kritischen Bereich systematisch hochqualifizierte Spezialisten heranzubilden", betont Stadler mit Blick auf die Nachwuchswissenschaftler:innen in SECAI.
SECAI ist eine der drei durch den DAAD geförderten Zuse Schools zur Stärkung von Ausbildung und Forschung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) in Deutschland. Ein Schwerpunkt von SECAI ist die Erforschung von intelligenten Lösungen in der Medizin, die vom Assistenzroboter bis zur Entwicklung personalisierter Medikamente reichen. Darüber hinaus erforscht SECAI die Möglichkeiten und Implikationen von KI in den Bereichen Informatik, Elektrotechnik, Recht und Gesellschaft. Das Konzept der Projektpartner TU Dresden und Universität Leipzig beruht auf der engen Verzahnung von Studium, Forschung und Anwendung, die jungen Talenten vielfältige Karrierewege eröffnet, um KI in Gesellschaft und Wirtschaft erfolgreich zu nutzen und weiterzuentwickeln. Die exzellent ausgewiesene, interdisziplinäre KI-Forschung der beiden Partneruniversitäten ergänzt sich hierbei ideal mit den besonderen Stärken der sächsischen Hochtechnologiestandorte Dresden und Leipzig.