Pressemitteilung 1999/067 vom

An der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie gehören jetzt MRT-Operationen am Zentralen Nervensystem einschließlich des Gehirns zum klinischen Alltag. Damit können Tumoren in diesen empfindlichen Bereichen jetzt radikaler und minimalinvasiv erfolgen. Für den Patienten bedeutet dies mehr Sicherheit, beschleunigte Genesung und verkürzten Krankenhausaufenthalt.

Seit 1997 werden am Universitätsklinikum Leipzig Hirnoperationen am offenen Magnetresonanztomographen durchgeführt. Das Besondere an diesem Gerät ist, dass während der Operation Bilder aus dem Körperinneren gemacht werden können. Das wird möglich durch seine besondere Bauweise. Das Gerät ist mit einer vertikalen Öffnung versehen, die es einem Chirurgen ermöglicht, zwischen zwei nebeneinanderstehenden Magnetringen direkt an den Patienten heranzutreten während der Tomograph in Betrieb ist. Mittels eines Navigationssystems wird die Position der chirurgischen Instrumente auf einem hochauflösendem Bildschirm mit nur geringer zeitlicher Verzögerung und hundertprozentig exakt angezeigt, so dass der Chirurg live verfolgen kann, an welcher Stelle des Körperinneren er gerade operiert. Hinzu kommt, dass das Gerät nicht mit belastenden Röntgenstrahlen, sondern mit einem starken Magnetfeld Einblicke in das Körperinnere gewährt. Das Gerät existiert weltweit etwa 13-mal; in Deutschland ist es zweimal im Einsatz. Es liegt auf der Hand, dass die Arbeit mit diesem Gerät auch eine interdisziplinäre Herausforderung ist.

Nun ist es an der Zeit, die gesammelten Erfahrungen auf dem Gebiet der MRT-bildgesteuerten Operation weiterzugeben. Deshalb führt die Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie der Universität Leipzig am 30. Oktober eine Fortbildungsveranstaltung für Mediziner durch. Zu Wort kommen sowohl Neurochirurgen als auch Radiologen.