Pressemitteilung 2012/143 vom

Am 21. Mai 2012, 10:00 Uhr, wird in der Bibliotheca Albertina der Notfallverbund Leipziger Archive und Bibliotheken gegründet. Medienvertreter sind eingeladen, zur Gründungsveranstaltung des Notfallverbundes Leipziger Archive und Bibliotheken und zur Unterzeichnung der Vereinbarung zu kommen.

Mit der Unterzeichnung der Vereinbarung zur gegenseitigen Unterstützung von Leipziger Archiven und Bibliotheken in Notfällen, kurz "Notfallverbund Leipziger Archive und Bibliotheken", findet ein über zweieinhalb Jahre währender Vorbereitungsprozess seinen Abschluss. Notfälle wie Überflutung, Brand oder Einsturz können sich jederzeit ereignen. Sie sind auf extreme Wetterlagen und Naturereignisse, auf menschliches oder technisches Versagen zurückzuführen oder aber haben andere unvorhersagbare Ursachen. Spätestens seit Weimar und Köln wissen wir, wie wichtig es ist, auf solche Katastrophen vorbereitet zu sein. Dahinter verbirgt sich der Sinn eines Notfallverbands. Der Leipziger Notfallverbund vereint Gleichgesinnte, deren gemeinsames Anliegen eine koordinierte Notfallvorsorge und eine sachgerechte Hilfe im Notfall sind. Er stützt sich dabei auf Erfahrungen anderer Verbünde, beispielsweise in Magdeburg, Münster, Weimar, Hannover und Dresden.

Im Juli 2009 gab der Direktor der Universitätsbibliothek Leipzig, Professor Dr. Ulrich Johannes Schneider, den Anstoß zur Gründung eines Leipziger Notfallverbunds. Es wurden die Institutionen an einem Tisch versammelt, für die ein gemeinsamer Notfallverbund aufgrund der Ähnlichkeit der verwahrten Materialien sinnvoll sein würde. Von etwa 60 Bibliotheken und Archiven bekundeten an die 20 Institutionen sofort Interesse und folgten der Einladung. Darunter waren von Anfang an große Leipziger Einrichtungen, wie das Staatsarchiv Leipzig, das Stadtarchiv und das Universitätsarchiv sowie die Deutsche Nationalbibliothek, die Leipziger Städtischen Bibliotheken und natürlich die Universitätsbibliothek als Initiator. Aber auch kleinere und kleinste Archive und Bibliotheken zeigten sich aufgeschlossen. Dem ersten Treffen folgten in zeitlichen Abständen von jeweils einem halben Jahr vier weitere. Die organisatorische Vorbereitung und thematische Ausrichtung der Veranstaltungen erfolgte durch eine eigens dafür ins Leben gerufene Arbeitsgruppe.

Im Verlauf der zurückliegenden zwei Jahre stellten Referenten anderer, bereits bestehender Notfallverbünde (Münster und Weimar) ihre Erfahrungen vor und zur Diskussion. Praktische Ratschläge, wie die Bestückung einer Notfallbox wurden weitergegeben. Vertreter der Berufsfeuerwehr der Stadt Leipzig stellten sich im Rahmen einer Podiumsdiskussion Fragen zum Notfall in Archiven oder Bibliotheken. Im Frühjahr 2011 wurde der Text der Notfallvereinbarung nach dem Magdeburger Vorbild aufgesetzt und unter den an der Bildung eines Leipziger Notfallverbundes interessierten Einrichtungen diskutiert.

Seit Sommer 2011 erfolgte die Prüfung des Textentwurfs durch die Justiziare und Rechtsabteilungen der Archive und Bibliotheken. Nachdem zuletzt auch am 18.4.2012 die Ratsversammlung der Teilnahme der städtischen Einrichtungen zugestimmt hat, steht nun der Gründung des Notfallverbunds Leipziger Archive und Bibliotheken nichts mehr im Wege. Zu erwarten ist eine Beteiligung von ca. 15 bis 20 größeren und kleineren Einrichtungen. Unterzeichnet wird die Vereinbarung am 21.5.2012, dem internationalen Tag der kulturellen Vielfalt. Sie geschieht im Rahmen des Aktionstags "Kultur gut stärken", der bundesweit begangen wird.