Die European Association of Establishments for Veterinary Education (EAEVE) will mit der Evaluierung sicherstellen, dass in der Ausbildung von Tierärzten europaweit einheitliche Standards garantiert werden. Grundlage dafür ist eine Richtlinie des EU-Parlaments und des Rates zu den Inhalten der veterinärmedizinischen Lehre an den europäischen Hochschulen aus dem Jahre 2005.
Die Veterinärmedizin ist europaweit die einzige Fachrichtung, die die Forderung der EU-Kommission nach solchen Evaluierungen umsetzt, obwohl sie für alle Fakultäten gefordert sind. In der Tiermedizin ist das Interesse an einheitlichen Standards allerdings besonders groß, weil die Veterinärmediziner hoheitliche Aufgaben wie die Tierseuchenbekämpfung oder die Lebensmittelüberwachung wahrnehmen.
Außerordentliches Zusammengehörigkeitsgefühl
Die Fachleute überzeugten sich vor Ort vom Zustand der Gebäude und der technischen Ausstattung, wollten wissen, wie viele Patienten die angehenden Tierärzte pro Jahr zu Gesicht bekommen, wie es um die Zufriedenheit von Studenten und des Lehrkörpers, aber auch des technischen Personals steht, wie Lehr- und Prüfungssyteme organisiert sind. Die neue Bibliothek der Veterinärmedizin wurde als eine der besten in Europa eingeschätzt.
Als außerordentlich positiv bezeichnete es die Kommission, dass es an der Veterinärmedizinischen Fakultät ein aktives und gründliches System der Qualitätssicherung gibt. Pluspunkte gab es auch dafür, dass die Leipziger ein neues Prüfungsverfahren eingeführt haben, nach dem Studenten ab dem 5. Semester kontinuierlich Punkte für ihren Abschluss sammeln können, ein Verfahren, das die Kommission als äußerst fair und motivationsfördernd beurteilte. Auch die Erfolge in der studentischen und postgradualen Ausbildung kamen bei den Experten gut an: "95 Prozent unserer Studenten machen ihren Abschluss und 90 Prozent schaffen dies sogar innerhalb der Regelstudienzeit", machte Professor Dr. Fritz Rupert Ungemach, Direktor des Institutes für Pharmakologie, Pharmazie und Toxikologie an der Veterinärmedizinischen Fakultät, deutlich, der die Evaluierung gemeinsam mit dem ehemaligen Dekan Professor Karsten Fehlhaber, Direktor des Institutes für Lebensmittelhygiene, an der Fakultät maßgeblich vorbereitet und begleitet hatte.
Besonders beeindruckt war das Evaluationsteam von dem starken Zusammengehörigkeitsgefühl an der Fakultät. Ob Hochschullehrer oder Studierender, Tierpfleger oder Sekretärin, Hufschmied oder Laborantin - alle waren stolz auf ihre kleine, aber feine Fakultät.