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Der neue Botschafter der Mongolei in Deutschland, Bolor Tsolmon, wird am (morgigen) Mittwoch (17. Februar 2016) im Rahmen seines Antrittsbesuches in Sachsen auch an der Universität Leipzig sein. Der Diplomat wird begleitet vom Leiter der Konsularabteilung, Botschaftsrat Batmunkh Tsevelma - einem Alumnus der Universität Leipzig - sowie vom 1. Sekretär für Wirtschaftsangelegenheiten des Landes, Munkhbaatar Davaasambuu. Sie werden von der Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Beate Schücking, begrüßt.

Die Universität hat zahlreiche Kontakte zur Mongolei. Ende des 19. Jahrhunderts gab es hier erstmals in Deutschland Lehrveranstaltungen zur mongolischen Kultur. Im 20. Jahrhundert hatte sich die Wissenschaftsdisziplin "Mongolistik" an der Universität Leipzig etabliert. Von 1925 bis 1932 war mit Professor Erich Haenisch ein profunder Kenner des Chinesischen wie des Mongolischen an der Universität Leipzig tätig. Ihm gelang es, die "Geheime Geschichte der Mongolen" zu übersetzen, die berühmte Chronik aus dem 13. Jahrhundert - die geheiligte mongolische Biografie des großen Tschinggis.

1926 reisten die ersten 35 mongolischen Schüler zum Studium nach Leipzig und an andere Hochschulen in Deutschland. In der ehemaligen DDR bereiteten sich zahlreiche mongolische Studenten am Herder-Institut auf ihr Fachstudium vor. In den 1970er Jahren waren 60 mongolische Studenten an der Universität Leipzig immatrikuliert, Ende der 1990er Jahre noch knapp 100. Bis heute ist "Mongolistik" ein integraler Bestandteil des Bachelor- und Masterstudiengangs Indologie, Tibetologie und Mongolistik. Derzeit studieren zehn junge Menschen aus der Mongolei an der Alma mater. Aktuell werden im Rahmen eines Studienvorbereitungsprojektes "ZorilGO" in der Hauptstadt Ulan-Bator Interessenten für ein Studium an der Universität Leipzig vorbereitet.

Die Mongolisch-Deutsche Brücke ist inzwischen als zentrale Vereinigung von Deutschland-Alumni in dem asiatischen Land etabliert. Sie wurde in der Hauptstadt Ulan-Bator von Leipziger Alumni Ende der 1990er Jahre gegründet und informiert über die Alma mater. Bei der 600-Jahr-Feier der Universität Leipzig im Jahr 2009 überreichte die Mongolisch-Deutsche Brücke eine mongolische Jurte an das Institut für Zentralasienwissenschaften und Indologie sowie neue Wörterbücher Deutsch-Mongolisch an die Universitätsbibliothek.