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Am Historischen Seminar der Universität Leipzig wurde eine „Forschungsstelle Transformationsgeschichte“ gegründet. Im Zentrum stehen die Systembrüche seit 1989/90.

Neben der Geschichte der Vereinigung und Transformation in Deutschland soll ein vergleichender Blick auch auf Entwicklungen in nord- und mittelosteuropäischen Staaten gerichtet werden. „Ziel der Forschungsstelle ist es unter anderem, Kolloquien, Workshops und Konferenzen zu organisieren. Zum anderen wollen wir neue Impulse für die öffentlichen Debatten über Transformationsprozesse und deren Folgen geben. Wir werden auch selbst Vorhaben zur empirischen Erforschung für die Zeit nach 1989/90 anregen“, sagt Prof. Dr. Detlev Brunner, einer von zwei Direktoren der Forschungsstelle Transformationsgeschichte. Bereits laufende Forschungsprojekte setzen sich unter anderem mit der Rolle und der Bedeutung von Gewerkschaften im Prozess der deutschen Wiedervereinigung sowie der Transformation des Schulwesens auseinander.

Unter den 25 Mitgliedern und den fünf Vorstandsmitgliedern sind neben Angehörigen des Historischen Seminars unter anderem auch Soziologen, Kulturwissenschaftler:innen, Politik- und Medienwissenschaftler:innen vertreten. Fünf Mitglieder sind assoziierte Wissenschaftler:innen, darunter von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Hochschule Zittau/Görlitz sowie des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig. Eine enge projektbezogene Zusammenarbeit besteht bereits mit der Hans-Böckler-Stiftung und deren Forschungsverbund "Wendezeiten". Entwickelt werden auch Kooperationen mit Universitäten in Osteuropa, darunter in Breslau und Vilnius.

Der Aufbau eines Forschungsschwerpunktes Transformationsgeschichte ist ein Bestandteil der im Juni 2019 geschlossenen Kooperationsvereinbarung zwischen Universität Leipzig und der Stadt Leipzig.