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Im Zuge des fortschreitenden demografischen Wandels stellt die ältere Bevölkerung in Deutschland das Gesundheitssystem zunehmend vor große Herausforderungen. Mit einer alternden Bevölkerung geht ein steigender Bedarf an gesundheitlicher Versorgung einher. Insbesondere im Freistaat Sachsen ist die Zahl der Menschen, die 65 Jahre und älter sind, im bundesweiten Vergleich besonders hoch. Eine vielversprechende Lösung für diese Situation liegt in der Nutzung digitaler Gesundheitsdienste, sowohl zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung als auch zur Vorbeugung von Krankheiten. Jedoch zeigt sich, dass gerade für Seniorinnen und Senioren die Anwendung digitaler Gesundheitsdienste mit besonderen Herausforderungen verbunden sein kann.

Um älteren Menschen in Sachsen eine aktive Teilhabe am digitalen Gesundheitswesen zu ermöglichen, wurde das Projekt DigiÄmis ins Leben gerufen. Im Rahmen des Projektes wird die Gesundheitskompetenz älterer Menschen in Sachsen untersucht. "Unser Ziel ist es, spezifische Gruppen hinsichtlich ihrer Nutzung und Kompetenz im Umgang mit digitalen Gesundheitsanwendungen zu identifizieren und so gezielt, Maßnahmen zur Stärkung der digitalen Gesundheitskompetenz älterer Menschen zu entwickeln", sagt Prof. Dr. Steffi Riedel-Heller, Direktorin des Instituts für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health der Universität Leipzig.

Hierfür werden in Zusammenarbeit mit dem Leipziger Forschungszentrum für Zivilisationserkrankungen LIFE insgesamt 3.000 ältere Menschen zu ihren digitalen Gewohnheiten und Kompetenzen befragt. Mit der Befragung werden fördernde und hemmende Faktoren im Umgang mit digitalen Technologien ermittelt. Experteninterviews mit Hausärzt:innen und Senior:innen ergänzen die Studie. Durch die Analyse von Einflussfaktoren auf die Nutzung digitaler Technologien werden Bedarfe, Barrieren und Ressourcen identifiziert. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollen einen Beitrag zur Bewältigung der gesundheitlichen Herausforderungen der alternden Bevölkerung in Sachsen leisten.

Das Projekt DigiÄmis wird vom 1. August 2023 bis zum 31. Dezember 2026 vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) mit über 200.000 € gefördert.