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Mit einem an der Universität Leipzig entwickelten Verfahren zur Bestimmung des Geschlechts von Embryonen im Ei könnte die massenhafte Tötung männlicher Küken bald beendet werden. Das Verfahren beruhe auf einer Hormonanalyse, sagte die bei dem Projekt federführende Veterinärmedizinerin Prof. Dr. Almuth Einspanier vom Veterinär-Physiologisch-Chemischen Institut kürzlich bei einem Besuch von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt in einer Brüterei im niedersächsischen Großenkneten. Dort testet die Gruppe um Prof. Einspanier mit dem Einzelhandelskonzern Rewe und einem niederländischen Partner ein System zur hormonellen Geschlechtsbestimmung.

"Wir entnehmen dem Ei Flüssigkeit und suchen dann mit einem Marker ein spezielles Hormon", erklärte Einspanier. Kann es nachgewiesen werden, wachse ein weibliches Küken, anderenfalls ein männliches Tier heran. Die Genauigkeit der Messung liege mittlerweile bei 97 Prozent und damit ähnlich hoch wie beim Sortieren von Eintagsküken.

In Deutschland werden noch immer millionenfach männliche Küken geschreddert oder vergast, da sie keine Eier legen. Schmidt betonte, dass nun mit Forschung und Technik die Voraussetzungen geschaffen würden, um das Kükentöten auch in anderen Ländern zu beenden.

Der Weg bis zur Praxisreife ist jedoch nach den Worten eines Sprechers der Rewe-Group noch weit. Es gelte, wegen der großen Menge an Eiern die Arbeitsgeschwindigkeit und den Erfolg der Beprobungen zu erhöhen. Eine Praxistauglichkeit sei im nächsten Jahr denkbar.