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Das Forschungsprojekt „Kinder des Krieges – CHIBOW“ der Universität Leipzig, bei dem Prof. Dr. Heide Glaesmer federführend war, erhält vom Bundesministerium für Bildung und Forschung den diesjährigen „Ralf-Dahrendorf-Preis für den Europäischen Forschungsraum“.

Es ist eines von bundesweit fünf Projekten, die jeweils 50.000 Euro bekommen. „Ich freue mich sehr über diesen Preis, der die Arbeit von 15 Forschenden verschiedener europäischer Einrichtungen ehrt und die Forschungsergebnisse nun für die Öffentlichkeit sichtbar machen wird“, sagt Prof. Dr. Heide Glaesmer, Leiterin der Arbeitsgruppe „Psychotraumatologie und Migrationsforschung“ der Universität Leipzig. „Mit dem Preisgeld wollen wir ein interaktives Theaterprojekt anstoßen, das sich damit auseinandersetzt, wie Kinder aufwachsen und leben, die in bewaffneten Konflikten oder Postkonfliktregionen von einheimischen Müttern geboren wurden und deren Väter ausländische oder feindliche Soldaten sind.“

Im interdisziplinären Projekt „Children Born Of War – Past, Present, Future (CHIBOW)“, befassten sich Forschende aus 11 Forschungseinrichtungen in der europäischen Union mit Kindern, die während kriegerischer Auseinandersetzungen gezeugt wurden – ein Thema, über das in den Familien, aber auch in der Gesellschaft weitreichend geschwiegen wird. Beispiele dafür sind die Besatzungskinder des Zweiten Weltkrieges in Deutschland und Österreich oder Kinder, die im Bosnienkrieg durch Kriegsvergewaltigungen gezeugt wurden.

Der Ralf-Dahrendorf-Preis würdigt exzellente Forschung und unterstützt die Vermittlung wissenschaftlicher Ergebnisse an die Öffentlichkeit. Im zweijährigen Turnus zeichnet das BMBF deutsche Wissenschaftler:innen aus, die am EU-Rahmenprogramm für Forschung teilnehmen und außergewöhnliche Erfolge erzielen. 

Zur Pressemitteilung des BMBF