Nachricht vom

Die traurige Nachricht vom Ableben des Altrektors Prof. Dr. Cornelius Weiss hat mich sehr betroffen gemacht. Vor fast 60 Jahren lernte ich ihn in der Endphase meines Chemiestudiums kennen, als er noch als wissenschaftlicher Assistent im damaligen Isotopenlabor des Institutes für Organische Chemie an seiner Dissertation arbeitete. Ich hatte das Glück, dort unter seiner Betreuung meine Diplom- und Doktorarbeit anzufertigen. Im täglichen Kontakt beeindruckte der vier Jahre ältere Cornelius besonders durch seine kollegiale Art, sorgfältiges Arbeiten verbunden mit kritischer Wertung der erzielten Ergebnisse sowie durch sein ausgeprägtes Gerechtigkeitsstreben. Ich konnte viel von ihm lernen. In den zahlreichen unterhaltsamen und kurzweiligen Gesprächen erschloss sich nach und nach auch bruchstückhaft sein bewegtes Leben in der Sowjetunion. Er war ein glänzender Unterhalter und beherrschte die Kunst des Fabulierens, gefördert durch seine rege Phantasie und witzige Art.
Nach meiner Promotion 1968 trennten sich unsere wissenschaftlichen Wege, Cornelius Weiss wandte sich der Quantenchemie zu und ich wechselte in die Analytische Chemie zur Chromatographie, aber wir blieben uns über die vielen Jahre natürlich weiterhin verbunden.
Unsere gemeinsamen Jahre habe ich in sehr guter Erinnerung und bin dafür sehr dankbar.
Meine aufrichtige Anteilnahme gilt seiner Frau Anne und der Familie.