Nachricht vom

Während der Corona-Pandemie haben die Wissenschaftler:innen des Instituts für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie (IMISE) der Universität Leipzig die Entwicklung der Fall- und Todeszahlen modelliert. Nun hat das Team der Medizinischen Fakultät um Prof. Dr. Markus Scholz ein neues Projekt zur Modellierung von Infektionskrankheiten erfolgreich eingeworben.

„Wir wollen datengestützte Kurzzeit- und mechanistische Langzeitprognosemodelle der Krankenhausbelastung auf verschiedenen Versorgungsebenen für die drei Atemwegsinfektionen COVID-19, Influenza und Pneumokokkenpneumonie entwickeln. Diese sollen zur Politikberatung und zur Beratung von Entscheidungsträgern bei der Ressourcenplanung von Krankenhäusern beitragen“, erklärt Konsortiumsleiter Prof. Scholz. Das  gegründete PROGNOSIS-Konsortium, bei dem sich fünf Institutionen mit Fachwissen in den Bereichen Biostatistik, Bioinformatik, Epidemiologie, Gesundheitsforschung, Infektionskrankheiten und Ökonomie zusammengeschlossen haben, wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bis 2025 mit 1,6 Millionen Euro gefördert. „Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, dass die Kapazitäten des Gesundheitswesens selbst in hochentwickelten Ländern überlastet werden können, was nicht nur zu einer unzureichenden Versorgung von Patient:innen führt, sondern auch Auswirkungen auf die Effizienz des Gesundheitssystems insgesamt hat, wie zum Beispiel reduzierte Präventions- und Screening-Programme und verzögerte Operationen. Aus diesem Grunde ist es wichtig, Vorhersagen zur Auslastung des Gesundheitssystems unter Pandemiebedingungen zu entwickeln“, so Konsortiumsleiter Prof. Scholz.