„Nach vier Jahren erfolgreicher Arbeit ist die Bewilligung der zweiten Förderphase ein Vertrauensbeweis für unser Konzept, junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler international zu vernetzen”, erklärt Sebastian Lentz, Direktor des Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) und einer der Sprecher des EEGA-Campus. Seit seiner Gründung 2016 erhöht das Verbundprojekt die internationale Sichtbarkeit der Wissenschaftsregion Leipzig – Halle – Jena, indem es regionale und überregionale Forschungskooperationen rund um das Thema Globalisierung im östlichen Europa anregt. Mit der Bewilligung zieht die Leibniz-Gemeinschaft eine positive Bilanz der Vernetzung, Publikationen, Veranstaltungen und Aktivitäten durch den EEGA.
Künftig arbeiten in dem Campus neun Verbundpartner zusammen: die Universitäten Leipzig, Halle-Wittenberg und Jena, die Leibniz-Institute für Länderkunde (IfL, Leipzig), für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO, Halle), für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO, Leipzig), für Jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow (DI, Leipzig), das Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie (IMW, Leipzig) sowie das Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung (Halle).
Im Mittelpunkt der Forschungen steht die Frage, wie sich Gesellschaften und Akteure des östlichen Europa in globalen Prozessen und Konflikten positionieren. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten dazu eng mit Kollegen im östlichen Europa zusammen und begleiten gemeinsam den gesellschaftlichen Diskurs über die Region. Fester Bestandteil des Campus ist zudem der regelmäßige Austausch mit der Öffentlichkeit und die Vermittlung von Forschungsergebnissen an die Medien. Der Campus lädt dazu zweimal im Jahr zur EEGA Science Lounge ein.
Ein neu eingerichteter Forschungsbereich wird sich in der zweiten Förderperiode des EEGA-WissenschaftsCampus mit populistischen Bewegungen und Regimes beschäftigen. Hier erwarten sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Synergieeffekte mit dem 2019 neu gegründeten Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt, einem Forschungsverbund aus elf Einrichtungen in zehn Bundesländern. Am Standort Leipzig setzt sich eine interdisziplinäre Forschungsgruppe unter anderem mit den vielfältigen Erscheinungsformen des Populismus seit dem 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart auseinander.
Mit der neuen Förderperiode gibt es bundesweit 25 Leibniz-WissenschaftsCampi, in denen Leibniz-Institute, Universitäten und oft auch weitere Forschungseinrichtungen gleichberechtigt zusammenarbeiten. Die Leibniz-Gemeinschaft, eine der großen deutschen Forschungsorganisationen, will damit die Zusammenarbeit von universitärer und außeruniversitärer Forschung gezielt unterstützen.