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Digitale Gesundheitsprogramme in der Versorgung psychisch Erkrankter etablieren: Eine Roadmap, erstellt von Forschenden der Universität Leipzig, soll dabei helfen, internetbasierte Programme besser in die Behandlung von psychischen Erkrankungen zu integrieren.

Psychische Erkrankungen sind in der deutschen Bevölkerung weit verbreitet und gehören zu den häufigsten Gründen für eine Frühverrentung. In Deutschland sind innerhalb eines Jahres 27,8 Prozent der Personen vorübergehend oder dauerhaft von einer psychischen Erkrankung betroffen. Eine Roadmap, erstellt von Forschenden der Universität Leipzig, soll dabei helfen, selbsthilfestärkende, internetbasierte Programme besser in die praktische Versorgung von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen zu integrieren. Sie richtet sich vor allem an Personenkreise, die an der Entwicklung, Verbreitung und Implementierung von internetbasierten Anwendungen im Bereich der Gesundheitsversorgung in Deutschland beteiligt sind.

„Dank unserer Handlungsanleitung gelangen wirksame digitale Unterstützungsangebote besser in die Praxis. Eine Stärke der Roadmap ist es, dass die Perspektiven verschiedener Behandlerinnen und Behandler von Menschen mit psychischen Erkrankungen einbezogen wurden – zum Beispiel Hausärzte, Psychotherapeuten und Klinikteams“, erklärt PD Dr. Margrit Löbner. Sie hat die Roadmap im Rahmen eines großen Forschungsprojektes mit ihren Kolleg:innen vom Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health der Medizinischen Fakultät erarbeitet. In dem Projekt @ktiv_rollout, das vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) gefördert wurde, sind dafür über 400 Behandler:innen befragt worden.   

Digitale Technologien sind aus der Gesundheitsversorgung nicht mehr wegzudenken. So gibt es auch ein wachsendes Angebot von internet- und mobilbasierten Interventionen zur Behandlungsunterstützung bei psychischen Erkrankungen. „Wir wissen aus vielen wissenschaftlichen Studien, dass digitale Gesundheitsanwendungen und auch kostenfreie Online-Programme wirksam sind. Sie können für Menschen mit psychischen Erkrankungen ein wichtiger zusätzlicher Baustein in ihrer Therapie sein. Die von uns erstellte Roadmap unterstützt dabei, diese Programme besser in die Versorgung zu bringen. Dadurch hilft sie, die Versorgungssituation von Menschen mit psychischen Erkrankungen zu verbessern“, erklärt PD Dr. Löbner. Die Roadmap kann kostenfrei heruntergeladen werden: https://tinyurl.com/Roadmap-IMI