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Am 20. April 2024 fand die Jahrestagung der Alttestamentlichen Arbeitsgemeinschaft (ATAG) in Leipzig statt. Sie wurde vom Lehrstuhl für Theologie und Exegese des Alten Testaments unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Andreas Schüle organisiert.

Bei der ATAG handelt es sich um eine 1965 gegründete ökumenische Arbeitsgemeinschaft aller Alttestamentler*innen Ostdeutschlands. Entstanden ist sie aus der Notwendigkeit, Alttestamentler*innen in der DDR zu vernetzen. Die ATAG tagt einmal jährlich an einem der universitären Oststandorte, an denen Altes Testament gelehrt wird (Erfurt, Jena, Halle, Leipzig, Dresden). Das heutige Profil der ATAG besteht darin, Nachwuchswissenschaftler*innen auf dem Forschungsgebiet des Alten Testaments eine Plattform zu bieten und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihr aktuelles Forschungsprojekt in einem öffentlichen und zugleich geschützten Rahmen zu präsentieren.

Insgesamt waren fünf spannende Vorträge zu den unterschiedlichsten Themenbereichen zu hören:

Dr. Cornelia Aßmann, Prof. Dr. Norbert Clemens Baumgart und Dr. Marlen Bunzel (Erfurt) eröffneten den Tag mit einem Vortrag zu den DDR-Predigthilfen „Das Wort an die Gemeinde“. Nach grundlegenden Bemerkungen erläuterten sie anhand der Motive „Hirte“ und „Herde“ in Ez 34 den Umgang mit diesen im politischen Kontext Ostdeutschlands in den 1970er Jahren.

Julia Ritz (Jena) präsentierte in ihrem Vortrag Fallbeispiele zu intertextuellen Spuren des DtrG in PsSal 17 im Spannungsfeld von Anklang und Anspielung.

Hannes Neitzke (Dresden) stellte Überlegungen zu Systematiken, sozialgeschichtlichen Hintergründen und sprachlichen Herausforderungen bei der Analyse westsemitischer Frauennamen in Tabellen an.

Nach einer gemeinsamen Mittagspause präsentierte Lenka Pelíšková anhand von Ex 3,1 die Übersetzung eines biblischen Verses in unterschiedlichen Targumim und illustrierte dabei die spezifische Übertragung vom „Berg Gottes“.

Abschließend spannte Mariia Boichun anhand ihres Vortrags den Bogen zu Leipzig und Halle noch einmal explizit, indem sie die eindrückliche Biographie des Hebraisten Mojzis Woskin-Nahartabi (1884–1944) vorstellte.

Der Tag war von einer positiven und grundheraus angenehmen Atmosphäre getragen. Diese zeigte sich in Form freudiger Erwartung auch noch einmal deutlich am Abschluss des Tages, als Prof. Dr. Uwe Becker auf die Planungen der ATAG im nächsten Jahr am 24./25. April 2025 in Jena verwies. Wir bedanken uns für den schönen gemeinsamen Tag und freuen uns auf ein Wiedersehen!

Anne Herzig