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Die Arbeitszeitbelastung der Ärztinnen und Ärzte in Sachsen ist sehr hoch. Das ergab eine Befragung von 987 Medizinern im Alter zwischen 25 und 80 Jahren. Die Ergebnisse wurden von Wissenschaftlerinnen um Prof. Steffi Riedel-Heller vom Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin & Public Health der Universität Leipzig im Auftrag der Sächsischen Landesärztekammer erfasst und ausgewertet.

Die Befragung hat gezeigt, dass die tatsächliche (Ø 45,0 Stunden) und vertraglich vereinbarte Arbeitszeit (Ø 34,6 Stunden/Woche) der sächsischen Ärzteschaft eine hohe Differenz aufweisen. Durchschnittlich arbeiten Ärztinnen und Ärzte 10,3 Stunden mehr als vereinbart, wobei ein großer Unterschied zwischen ambulantem und stationären Bereich besteht (ambulant 3 Stunden, stationär 13 Stunden mehr).

Die Befragung nach Arbeitszeitveränderungen in der Vergangenheit zeigt, dass 32 Prozent der Ärztinnen und Ärzte ihre Arbeitszeit bereits reduziert, 10,5 Prozent erhöht und 40,9 Prozent keine Veränderungen vorgenommen haben. Insgesamt plant mehr als ein Drittel der Befragten eine zukünftige Verringerung der Arbeitszeit. Zu den am häufigsten genannten Gründen zählen eine hohe Arbeitsbelastung und der Wunsch nach mehr Freizeit. Nur wenige Befragte haben vor, die Arbeitsstunden zu erhöhen, wobei es sich hier hauptsächlich um die jüngere Ärzteschaft handelt.

Grundlegend planen 39 Prozent der Ärztinnen und Ärzte einen vorzeitigen und 20,4 Prozent einen verspäteten Ruhestand. Besonders fach- und hausärztlich Niedergelassene äußerten den Wunsch nach einem früheren Renteneintritt.