Pressemitteilung 2021/228 vom

„Was macht uns stark, was macht uns schwach?“ ist der neue Zyklus der Veranstaltungsreihe Studium universale der Universität Leipzig überschrieben. Sechs Vorlesungen stehen auf dem Programm, das pandemiebedingt online stattfinden muss. In der ersten Vorlesung am 8. Dezember spricht Prof. Dr. Georg Schomerus, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Leipzig, zum Stigma von Suchterkrankungen. In weiteren Vorträgen geht es unter anderem um die psychische Gesundheit Studierender, Traumatisierung bei Geflüchteten und die Philosophie der Gelassenheit.

„Dieser Zyklus von Studium universale ist etwas persönlicher als die früheren und mehr auf psychologische Themen orientiert. Gerade in Zeiten der Pandemie können wir daraus lernen, was uns stark macht“, sagt der ehrenamtliche Leiter des Arbeitskreises Studium universale, Prof. Dr. Frank Gaunitz. Er bittet darum, sich für die sechs Vorlesungen online anzumelden. Sie finden bis zum 26. Januar 2022 jeweils mittwochs um 19:15 Uhr statt.

Schomerus thematisiert in der Auftaktvorlesung den gesellschaftlichen Umgang mit Suchtkranken. Die Betroffenen würden häufig stark stigmatisiert. Sein Vortrag geht der Frage nach, warum das so ist und was man dagegen tun kann. Eine Woche später berichtet Oliver Leis, Sportwissenschaftler an der Universität Leipzig, über Stress im elektronischen Sport: Welche Anforderungen werden an professionell Spielende gestellt, und wie gehen sie damit um?

Bei der ersten Veranstaltung im neuen Jahr am 5. Januar geben Maria Koschig (Universität Leipzig) und Juliane Hug vom Verein „Irrsinnig Menschlich“ Einblick in Daten und Fakten der psychischen Gesundheit Studierender, erläutern Warnsignale und Schutzfaktoren. Sie stellen zudem ihr Präventionsprogramm „Psychisch fit studieren“ vor.

Am 12. Januar gibt Prof. Dr. Heide Glaesmer von der Universität Leipzig in ihrem Vortrag einen Überblick über die komplexen und vielfältigen Folgen von Traumatisierungen Geflüchteter und zeigt Möglichkeiten auf, diese Menschen bei der Bewältigung dieser Traumatisierungen zu unterstützen. Eine Woche später befassen sich Religionswissenschaftler:innen und Doktorand:innen der Universität Leipzig mit dem Thema „Christentum und Heilung: Die Crux mit der Resilienz“. Heilung ist das zentrale Thema vieler Religionen. Die Menschen hoffen auf Wunder, um wieder gesund zu werden. Aber was passiert, wenn die Heilung ausbleibt? Kann Religion tatsächlich Menschen resilienter im Umgang mit Krankheiten machen? – Das Forscherteam berichtet in dem Vortrag von Untersuchungen an drei lokalen Christentümern, wie religiöse Menschen mit Erwartungen an Heilung und Erfahrungen von Nichtheilung umgehen.

Zum Abschluss der Reihe am 26. Januar verrät der Philosoph und Autor Michael Schmidt-Salomon, was der Schlüssel zu einer entspannteren Sicht der Welt sein kann. Er hat dazu das Buch „Entspannt euch! Eine Philosophie der Gelassenheit“ geschrieben. Er will dem Publikum gerade in Zeiten der Corona-Krise zu einer neuen „Leichtigkeit des Seins“ verhelfen.

„Zentrales Anliegen unserer Reihe ist auch, etwas über Handlungswege, Möglichkeiten zur Prävention und Strategien zur Bewältigung von Belastungen zu erfahren. Dem Selbstverständnis des Studiums universale folgend, werden wir dabei einen großen thematischen Bogen spannen“, betont Dr. Dominik Becher vom Arbeitskreis Studium universale, der die Veranstaltungsreihe seit Jahren organisiert. Es handelt sich um eine Reihe von interdisziplinären Ringvorlesungen zu wechselnden, weit gefassten Themen. Sie richtet sich sowohl an Studierende und Mitglieder der Leipziger Universität als auch an die Leipziger Öffentlichkeit. Der Eintritt ist frei.