Die Professorin für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde engagiert sich seit Jahrzehnten für die Seniorenzahnmedizin in Deutschland und entwickelte das Fachgebiet für die Wissenschaft und Lehre stetig weiter. „Mittlerweile lehre ich Seniorenzahnmedizin seit über 20 Jahren. In den Anfängen gehörten wir zu den wenigen Universitäten in Deutschland, die das Fach lehrten. Jetzt ist es Pflicht geworden. Durch die Würdigung meiner Tätigkeit durch den Bundespräsidenten wird unserem Fach auch Sichtbarkeit inner- und außerhalb der Zahnmedizin verliehen“, freut sich Prof. Nitschke. „Meinen Kolleginnen und Kollegen danke ich, dass sie in ihrem Alltag Senioren zuhause oder in der Pflegeeinrichtung aufsuchen und diese liebevoll zahnmedizinisch betreuen. Ich habe viel von Betagten und Hochbetagten gelernt und bin dankbar, dass ich ihnen durch meine kontinuierliche Tätigkeit in der Seniorenzahnmedizin etwas zurückgeben kann.“
Nach ihrer Promotion zur Zahnärztin 1984 wurde sie 1998 zur Spezialistin für Zahnärztliche Prothetik der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde ernannt. Notwendige strukturelle Veränderungen im gesetzlichen Gesundheitssystem und Änderungen für eine flächendeckende Ausbildung der Zahnmediziner in diesem Bereich ging sie frühzeitig an. Prof. Nitschke konnte somit die Seniorenzahnmedizin stärken und leistete einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität für Menschen mit Pflegebedarf.
Seit 2006 ist sie Oberärztin in der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde und Leiterin des Bereiches Seniorenzahnmedizin am Universitätsklinikum Leipzig. Im gleichen Jahr übernahm sie leitende Tätigkeiten in der Klinik für Allgemein-, Behinderten- und Seniorenzahnmedizin an der Universität Zürich. „Ich wollte damals, als ich nach Zürich gehen konnte, nicht meinen damaligen Chef in Leipzig, Herrn Prof. Dr. Thomas Reiber, mit der Seniorenzahnmedizin alleine lassen. Denn wir hatten die zarte Pflanze für den Unterricht gerade eingesetzt“, erläutert Prof. Nitschke ihren beruflichen Werdegang.
Prof. Nitschke wurde im Jahr 2009 zur außerplanmäßigen Professorin an der Universität Leipzig ernannt. Sie ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des Arbeitskreises für Gerostomatologie e.V. Daraus wiederum ging mit ihrer Unterstützung die Deutsche Gesellschaft für Alterszahnmedizin (DGAZ) hervor. Seit 2002 ist Prof. Nitschke als deren Präsidentin ehrenamtlich tätig.