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Am Freitag, 28. Oktober 2022, fand die jährliche Sektionstagung der Kommission Bildungsplanung, Bildungsorganisation und Bildungsrecht (KBBB) der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGFE) dieses Jahr online statt.

Unter dem Thema „Wissensproduktion, Wissensmobilisierung und Wissenstransfer zur Entwicklung von Wissenschaft und Praxis. Chancen und Grenzen“ gestalteten das lokale Planungskommittee (dieses Jahr in Zürich) einen spannenden Tag aus Paneldiskussionen, Vorträgen und inspirierenden Diskussionen. Eingehens nahmen uns Martina Krieg, Volksschulentwicklung Luzern, Dr. Anika Duveneck, FU Berlin, und Micha Pallesche, Ernst-Reuter-Schule Karlsruhe, in ihre Perspektiven und Erfahrungen zum Thema „Transfer“ und Zusammenarbeit der verschiedenen Akteur:innen aus Wissenschaft, Bildungspraxis und Bildungsadministration. Die Redner:innen unterstrichen dabei die Bedeutung der Zweibahnstraße des Transfers. Dies impliziere sowohl die gemeinsame Reflexion der Erwartungen und Bedarfe wie auch die gemeinsame Zielentwicklung und Prozessgestaltung. Eine gegenseitige Offenheit und Verfügbarkeit sind zentrale Voraussetzungen, aber auch Herausforderungen, der verschiedenen Akteur:innen. Oft sei der Wille vorhanden; die strukturellen Voraussetzungen aber nicht immer gegeben.  

Im Rahmen der folgenden Einzelvorträge sprach Dr. Luise Fischer, MetaKLuB, zu einem gemeinsamen Paper mit Professorin Nina Kolleck unter dem Titel „Dialog zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Praxis. Neue Wege (in der kulturellen Bildung) in Zeiten des Anthropozän.“ Frau Fischer ging dabei noch einmal auf die (oft nicht ausgeschöpften) Potenziale der kulturellen Bildung (in ländliche Räumen) ein: Persönlichkeits- und Gemeinschaftsentwicklung, mentale und physische Gesundheit wie auch Raum- und Zugehörigkeitsförderung. Daran anschließend erörterte sie die Bedeutung von Dialog – zwischenmenschlich wie auch posthuman. Wenn eine Begegnung und Zusammenarbeit auf Augenhöhe geschehen soll, dann müssen wir die Bedingungen für solchen Dialog annehmen, so Frau Fischer: Offenheit für Veränderung, ein Einlassen auf den/die anderen wie auch auf alle diskursiv-materialen Einflüsse und Entitäten. Wenn es uns gelingt, die selbst geschaffenen Grenzen und Identitäten (als „Wissenschaftler:in“, als „kulturelle Praktiker:in“) als konstruiert anzuerkennen, ergeben sich Möglichkeiten der bewussten Veränderung und somit neue Formen der Zusammenarbeit bzw. Kooperation. Abschließend forderte Luise Fischer entsprechend mehr Experimentierräume für (Forschungs-)projekte auf Augenhöhe.

Wir freuen uns auf die nächste Tagung der KBBB in Potsdam nächstes Jahr.