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Vom 12. September bis14. September 2022 organisierte die Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel e.V. eine Denkwerkstatt zu dem Thema „How to Wissenstransfer…“. Hier finden Sie Eindrücke aus der Denkwerkstatt von Dr. Luise Fischer.

Vom 12. September bis14. September 2022 organisierte die Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel e.V. eine Denkwerkstatt zu dem Thema „How to Wissenstransfer…“. Unter der Leitung von Anne Hartmann, Projektreferentin von „Witra KuBi – Wissenstransfer in der Kulturellen Bildung“, bot die Werkstatt 20 Teilnehmenden aus Wissenschaft, Bildung, kultureller Praxis und Zivilgesellschaft vielfältige Möglichkeiten zur gegenseitigen Inspiration und Reflexion. Gemeinsam mit Kristina Fromm, Türkân Deniz-Roggenbuck, Silke Ballath und Julian Scheuer lud Anne Hartmann in ergebnisoffene Begegnungs- und Experimentierräume ein, die zum Denken, Fühlen, Reflektieren und Kreieren anregten.


So kam es nicht nur zum Austausch zu dem Thema „Wissen“, sondern auch zum Gestalten von Wissens(transfer)formaten. Dabei spielten die Sinne, Emotionen und Beziehungsebenen ebenso eine zentrale Rolle wie das kognitive Nachdenken. Sandra Richter, Dr. Gregory Heuser und Dr. Luise Fischer entwarfen und performten beispielsweise den „hot circle“ – ein Improvisationstheater, welches über einen partizipativen Ansatz zum Dialog über die Fluidität selbst geschaffene Grenzen einlud. Der „hot circle“ zeigte sich als Plädoyer für Kontinuitäten1 und das Aushalten von Ambivalenzen: Co-Creation und/als „Transfer“, Struktur und/als Freiheit Wissen und/als Emotion? Am Ende der Veranstaltung blieb „How to „Wissenstransfer…“ eine offene Frage und der „Wissenstransfer“ ein Begriff und wie auch eine Praxis „in motion“.


Somit zeigte die Denkwerkstatt, welche auch eine Beziehungswerkstatt war, dass Wissen (zumindest in der kulturellen Bildung und Praxis) ein komplexer Begriff ist, dessen jeweilige Bedeutung in Relation Gestalt annimmt. Gesprochen mit dem „spatial turn2“ und dem „affective turn3“ in den Sozialwissenschaften machten die Teilnehmenden der Denkwerkstatt die Situiertheit von Wissen erfahrbar und nutzen sie auf kreative Weise. Die Ergebnisoffenheit erwirkte dabei eine Betonung der Prozesshaftigkeit – im Zwischenmenschlichen wie auch in Relation zu materiellen und immateriellen Entitäten und somit Wissensbewegungen.

Quellen/Sources:

[1] Für eine Einführung in posthumane Kontinua und prozessphilosophische Ansätze des Posthumanismus und neuen Materialismus, vgl. Karen Barad (2007) Meeting the Universe Halfway: Quantum Physics and the Entanglement of Matter and Meaning; Rosi Braidotti (2013) The Posthuman.

[2] Vgl. z.B. Donna Haraway (1988) “Situated Knowledges: The Science Question in Feminism and the Privilege of Partial Perspective” in Feminist Studies.

[3] Vgl. z.B. Brian Massumi (2002/2022). Parables for the Virtual: Movement, Affect, Sensation; Melissa Gregg and Gregory J. Seigworth (eds). (2010). The Affect Theory Reader.