Wilhelm-Ostwald-Institut für Physikalische und Theoretische Chemie

1. Was begeistert Sie an Ihrem Fachgebiet?

Die Chemie beschäftigt sich mit Zusammensetzung, Aufbau, Funktion und stofflicher Umwandlung von Substanzen und Materialien. Besonders interessant ist es dabei, Ursachen und Mechanismen für das mikroskopische Verständnis dieser Eigenschaften und Funktionen zu entschlüsseln. Der dabei entstehende Bogen von den fundamentalen physikalischen Gesetzen bis hin zu „echten“ Substanzen, Werkstoffen und Wirkstoffen und deren Anwendung macht den besonderen Reiz des Fachgebietes aus.  

2. Welche Bereitschaft, Interessen, Neigungen und welche Fähigkeiten sollten Studieninteressenten aus Ihrer Sicht mitbringen, um das Studium erfolgreich zu bewältigen?

Zentrale Bestandteile des Chemiestudiums sind auf der einen Seite experimentelle Arbeiten, für die man neben einer Neigung für das neugierige Experimentieren nicht nur eine gewisse Fingerfertigkeit, sondern auch Geduld und Präzision mitbringen muss; auf der anderen Seite stehen die theoretischen Grundlagen, auf deren Basis man das praktisch Beobachtete dann verstehen möchte. Hierzu sind ein tiefgründiges starkes Interesse an den Naturwissenschaften (einschließlich ihrer mathematischen Darstellung) und die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen, nötig. Kommt noch die Bereitschaft dazu, sich diesem interdisziplinären Studium mit der notwendigen Hingabe (ja, es ist ein gewisser zeitlicher und mentaler Einsatz zu leisten!) zu widmen, dann steht einer erfolgreichen Zeit in modern ausgerüsteten und dennoch historisch verwurzelten Laboratorien fast nichts mehr im Wege.

3. Welche Berufsbilder und Berufsperspektiven können sich für Absolventen dieses Studiengangs ergeben?

Die Berufsperspektiven der Masterabsolventen sind vielfältig: Neben naheliegenden Tätigkeiten in der chemischen und pharmazeutischen Industrie kommen auch Einsatzmöglichkeiten im Bereich Materialherstellung/-bearbeitung und der Halbleiterindustrie in Betracht. Analytische Fragestellungen treten in vielen Industriebereichen auf. Schließlich sind auch der öffentliche Dienst und Forschungseinrichtungen mögliche Arbeitgeber. Die erlernten analytischen Denkweisen sind teilweise auch in ganz anderen Bereichen, wie z.B. Software-Entwicklung oder Unternehmensberatung, sehr geschätzt.

4. Welchen Rat würden Sie Studienanfängern mit auf den Weg geben?

Gerade der Beginn des Studiums ist eine wichtige Phase, weil hier die Grundlagen gelegt werden. Da teilweise komplexe Inhalte vermittelt werden, sollte man sich von kleinen Misserfolgen nicht gleich aus dem Takt bringen lassen. Suchen Sie frühzeitig den wissenschaftlichen Austausch mit anderen Studierenden (Lerngruppen), um in der gemeinsamen Diskussion Zusammenhänge leichter zu verstehen. Und verwickeln Sie auch uns in Diskussionen, damit wir unsere Begeisterung für die Chemie mit Ihnen teilen können!