1. Was begeistert Sie an Ihrem Fachgebiet?

Die Lebendigkeit des Judentums, seine ethische Sensibilität und seine humanistischen Werte. All diese Aspekte haben mich dazu bewogen, meinen Forschungsschwerpunkt auf modernes jüdisches Denken zu legen, in dem ich mich insbesondere mit der modernen jüdischen Theologie und Fragen der göttlichen Autorität befasse. Für mich ist es faszinierend, wie das traditionelle Judentum in die Gegenwart übersetzt werden kann. So bietet zum Beispiel die moderne Auslegung der hebräischen Bibel und der rabbinischen Schriften die Behandlung vieler aktueller Frage- und Problemstellungen an, wie unter anderem Genderdiskurse.

2. Welche Bereitschaft, Interessen, Neigungen und welche Fähigkeiten sollten Studieninteressierte aus Ihrer Sicht mitbringen, um das Studium erfolgreich zu bewältigen?

Studierende sollten offen gegenüber unterschiedlichen Perspektiven auf das Judentum sein, mögliche Vorurteile ablegen und sich auf die Vielfalt einlassen. Da das Judentum eine breit gefächerte Disziplin ist, haben die Studierenden die Möglichkeit, ihre eigenen Interessen und Fragen, mit denen sie sich beschäftigen, in das Judaistikstudium einzubringen.

3. Welche Berufsbilder und Berufsperspektiven können sich für Absolvent:innen dieses Studiengangs ergeben?

Die Möglichkeiten sind vielfältig. So kann man im Kulturbereich arbeiten, in Museen, Stiftungen, Bibliotheken und Archiven, im Medienbereich – vor allem wenn es um den jüdisch-christlichen Dialog geht –, aber auch „Internationale Beziehungen“ ist ein mögliches Berufsfeld. Jemand, der sich für israelische bzw. hebräischsprachige Literatur interessiert, kann die Übersetzer:innentätigkeit aufnehmen. Und natürlich kann man nach dem Studium auch in die Forschung gehen.

4. Welchen Rat würden Sie Studienanfänger:innen mit auf den Weg geben?

Wenn Sie noch unsicher sind, ob Sie mit dem Bachelor in Judaistik anfangen möchten, kommen Sie doch einfach mal in meine Einführungsvorlesung oder eines meiner Seminare vorbei.