Institut für Kunstpädagogik

1. Was begeistert Sie an Ihrem Fachgebiet?
Für mich persönlich ist die Konfrontation mit der uns umgebenden Welt sowie mit den medialen Bildern, in denen sich diese mitteilt, durch die Übersetzung in Malerei am intensivsten. Durch die persönliche Transformation fremder Bilder in Malerei werden geistige, emotionale, psychologische sowie sinnlich- körperliche, unbewusst gesteuerte Akte in höchster Konzentration gefordert und greifen ineinander. Den Studierenden der Kunstpädagogik möchte ich den persönlichen Zugang zu diesen intensiven bildnerischen Prozessen ermöglichen. In Momenten, wo dies gelingt und ein Funke überspringt, entsteht »Begeisterung«.

2. Welche Bereitschaft, Interessen, Neigungen und welche Fähigkeiten sollten Studieninteressenten aus Ihrer Sicht mitbringen, um das Studium erfolgreich zu bewältigen?

Unsere Bewerber_innen sollten ein ernsthaftes Interesse für die Auseinandersetzung mit Wirklichkeit mitbringen. Grundlagen im Naturstudium, im funktionalen Zeichnen von Gegenständen sollten bereits in der Bewerbungsmappe vorhanden sein. Darüber möchten wir eine Sensibilität im Umgang mit Formen und Farben feststellen können.

Am Wichtigsten ist jedoch für ein gelingendes künstlerisches Studium, offen zu sein, sich bildnerischen Problemen zu stellen, sich nicht mit naheliegenden Metaphern zufriedenzugeben, sondern bereit zu sein, erste Versuche immer wieder zu verwerfen und um bildnerische Lösungen zu ringen. Als Kunstpädagog_in ist es wichtig, künstlerische Prozesse selbst durchlebt zu haben, um sie zu verstehen und diese Erfahrungen weitergeben zu können.

3. Welche Berufsbilder und Berufsperspektiven können sich für Absolventen dieses Studiengangs ergeben?

Im Lehramtsstudium ist das Berufsziel in den meisten Fällen: Kunstlehrer_in (Gymnasium, Mittelschule, Grundschule, Sonderschule) in Verbindung mit dem Zweit- oder Drittfach.

Für die außerschulische Kunstpädagogik gibt es bisher kein klar definiertes Berufsbild. Daher ist es wichtig, bereits vor dem Studium eine Perspektive zu entwickeln: Unsere Absolvent_innen arbeiten heute in der Museumspädagogik, in soziokulturellen Vereinen und Einrichtungen, in freien Schulen, in Kinder- und Jugendkunstschulen. Einige haben sich durch ein Masterstudium der Kunsttherapie an einer anderen Hochschule spezialisiert und arbeiten heute mit psychisch Kranken.  

4. Welchen Rat würden Sie Studienanfängern mit auf den Weg geben?

Bringen Sie die Bereitschaft mit, viel Zeit für Ihre künstlerische Arbeit zu investieren. Es ist viel Eigeninitiative gefragt, denn künstlerische Arbeit bedeutet eine intensive Auseinandersetzung mit sich selbst. In den Lehrveranstaltungen und Projekten unseres Institutes ist aber auch Teamgeist gefragt. Seien Sie offen, Konsultationsangebote und Kritik von Dozierenden und Kommiliton_innen zu nutzen. Vor allem aber ist es wichtig, neugierig zu sein, sich auf das Unkalkulierbare und Überraschende einzulassen!