Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie (IALT)

1. Was begeistert Sie an Ihrem Fachgebiet?

Die Translation gehört zu den ältesten Kulturtechniken der Menschheit und ist zugleich etwas sehr Lebendiges und Dynamisches. An der Translatologie begeistert mich, dass wir nicht eine Sprache allein betrachten, sondern immer mindestens zwei und all das, was in den Räumen zwischen diesen Sprachen und den damit verbundenen Kulturen vorhanden und möglich ist. Unser Gegenstand ist Sprache in Aktion, Sprache im Gebrauch, die idealerweise kulturenübergreifendes Verstehen und Verständigung und damit neue Erfahrungen und auch Produktivität und Innovation ermöglicht.

2. Welche Bereitschaft, Interessen, Neigungen und welche Fähigkeiten sollten Studieninteressierte aus Ihrer Sicht mitbringen, um das Studium erfolgreich zu bewältigen?

Ganz wichtig ist die Neugierde, denn Translator:innen müssen bereit sein, sich – mitunter schnell – in unterschiedlichste Fachgebiete und Situationen einzuarbeiten. Natürlich erfolgt während der beruflichen Tätigkeit in der Regel eine Spezialisierung auf bestimmte Gebiete und auch Formen und Settings der Translation. Aber wissbegierig und neugierig zu sein bleibt wichtig. Damit verbunden eine gewisse Flexibilität. Und natürlich Kundenorientierung und die Bereitschaft, die eigene Tätigkeit als Dienstleistung zu betrachten und zu verkaufen. Für das erfolgreiche Studium erforderlich ist die Pflege der eigenen Sprachen und neben Fleiß und Disziplin das Bestreben, sie sich auf einem sehr hohen Niveau anzueignen.

3. Welche Berufsbilder und Berufsperspektiven können sich für Absolvent:innen dieses Studiengangs ergeben?

Klassische translatorische Tätigkeiten wie das Fachübersetzen in den Bereichen Recht, Technik und Wirtschaft werden immer mehr durch neuere Tätigkeiten und Felder ergänzt: Diese reichen vom Post-Editing über die intralinguale Translation zur Live-Untertitelung. Auch das Projektmanagement im Bereich Translation und überhaupt das Management von sprachlicher und kultureller Vielfalt in Organisationen (in der Wirtschaft ebenso wie im Non-Profit-Bereich) werden immer wichtiger. Für dieses Management ist eine solide akademische Ausbildung in Translatologie von großem Wert.

4. Welchen Rat würden Sie Studienanfänger:innen mit auf den Weg geben?

Vernetzen Sie sich von Anfang an mit Ihren Kommiliton:innen, werden Sie studentisches Mitglied im Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ), verbringen Sie viel Zeit im Ausland, haben Sie Spaß bei dem, was Sie tun!