"In den Wissenschaften ist es höchst verdienstlich, das unzulänglich Wahre, was die Alten schon besessen, aufzuspüren und weiterzuführen."
Goethe, Maximen und Reflexionen

Die Fortbildungsveranstaltung

"Meteorologie in Mitteldeutschland zur Goethezeit"

veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Fachausschuß Geschichte der Meteorologie, fand am Mittwoch, den 10.11.1999 von 10.00 - 15.00 Uhr an der Universität Leipzig statt. Gerade im Goethejahr liegt es angesichts der vielfältigen naturwissenschaftliche Interessen Goethes auf der Hand, einerseits den Einfluß Goethes auf die Entwicklung der Meteorologie als Wissenschaft, aber andererseits und vor allem auch das geowissenschaftliche Umfeld zu dieser Zeit einer genaueren Betrachtung zu unterziehen. Goethe war Freund und Förderer der Meteorologie; hat selbst eifrig Barometer- und Wolkenbeobachtungen gemacht und aktiv bei der Errichtung des Meßnetzes in Sachsen-Weimar mitgewirkt. Sein ausgeprägtes meteorologisches Interesse dürfte andere Zeitgenossen zur Beschäftigung mit der Wetterkunde angeregt haben. So sind auch Goethe direkt und indirekt manche der Fortschritte zu verdanken, welche die Meteorologie zu seiner Zeit gemacht hat. Wesentliche Impulse hierzu gingen von Mitteldeutschland aus.

In der Fortbildungsveranstaltung war der Schwerpunkt auf die allgemeine meteorologische Entwicklung speziell um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert gelegt worden. Die Veranstaltung war sehr gut besucht und es entspann sich eine rege Diskussion. Die insgesamt 4 Vorträge umfaßten zum einen die Einrichtung von Beobachtungsnetzen zur systematischen Erfassung des Wettergeschehens und zum anderen die wissenschaftstheoretisch-philosophische Entwicklung der Wetterkunde zu einer modernen Wissenschaft.

Die Vorträge waren:

Christian Hänsel, Markkleeberg:
Beiträge zur Wissenschaftsentwicklung der Meteorologie bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts - Zusammenfassung
Cornelia Lüdecke, München:
Von der Messung zur Abstraktion - Meteorologie um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert - Zusammenfassung
Gerhard Kluge, Jena:
Wetterbeobachtungen im Grossherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach in den Jahren 1770 bis 1832 - Zusammenfassung
Michael Börngen, Leipzig:
"Eine frische Aufmunterung genoß ich zuletzt durch Herrn Brandes" - Ein Lebensbild des Astronomen, Physikers und Mathematikers Heinrich Wilhelm Brandes (1777-1834) - Zusammenfassung

Die Vorträge wurden von einer Posterpräsentation "Goethe & Geowissenschaften" begleitet. Die Poster sind auch in der Talstr. 35 im Treppenhaus zu sehen.

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letzte Änderung: 11.11.1999