Konkret wird die Kooperation auf verschiedenen Ebenen stattfinden. Schwerpunkte sind dabei unter anderem Praktikumsplätze, die Leipziger Studierenden von den Kunstsammlungen zur Verfügung gestellt werden. Zudem können Studierende höherer Semester Zugang zu Originalwerken erhalten und beispielsweise in Abschlussarbeiten bearbeiten. Auch gemeinsame wissenschaftliche Veranstaltungen sind geplant. „Derzeit bereiten wir einen ersten Workshop zur Sammlungskultur geschnittener Steine der Antike vor, der am 12. und 13. September Experten aus England, Italien und Deutschland in Dresden zusammenbringt und von der VW-Stiftung gefördert wird. Er dient zugleich der Vorbereitung eines gemeinsamen Forschungsprojekts“, sagt Dr. Jörn Lang vom Antikenmuseum. Weitere Forschungsprojekte und gemeinsame Drittmittelanträge sind ebenso Bestandteil der Kooperation wie die Erschließung der reichen Bestände der sogenannten Kleinkunst in der Skulpturensammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
„Wir freuen uns außerordentlich, mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und deren Skulpturensammlung eine der bedeutenden Sammlungen antiker Kunst als Kooperationspartner gewonnen zu haben. Durch die Möglichkeit, gemeinsam mit den Studierenden an den Beständen in Dresden zu arbeiten, haben wir einen herausragenden Lernort für die archäologische Ausbildung in Sachsen hinzugewonnen. Dadurch können wir die Ausbildung im Bereich Archäologie und Museum in Zukunft noch praxisorientierter als bisher gestalten“, betont Lang. Initiiert wurde die Kooperation von ihm und der Oberkonservatorin der Skulpturensammlung, Dr. Kordelia Knoll. „Bereits seit dem 18. Jahrhundert bilden die Standorte Dresden und Leipzig die zentrale Achse für das Sammeln, Bewahren, Erforschen und Vermitteln antiker Kunst. Waren es zunächst die Skulpturenankäufe Augusts des Starken aus den römischen Sammlungen Albani und Chigi, die Dresden berühmt machten, so bildete in Leipzig die Einrichtung einer öffentlich zugänglichen Schau- und Lehrsammlung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Keimzelle des später gegründeten Archäologischen Seminars und des universitären Antikenmuseums", sagt Dr. Kordelia Knoll. Diese Entwicklung sei auch auf die Bestrebungen des sächsischen Staatsministers Bernhard August von Lindenau zurückzuführen, der zu jener Zeit die Verantwortung für die Museen und wissenschaftlichen Einrichtungen Sachsens trug. Hervorzuheben sei ebenso die enge Zusammenarbeit zwischen dem Direktor der Skulpturensammlung, Georg Treu, und dem Leipziger Ordinarius für Klassische Archäologie, Franz Studniczka, im frühen 20. Jahrhundert. "Ziel der Kooperation ist es, die in Dresden und Leipzig historisch gewachsenen Traditionen im Bereich der archäologischen Wissenschaften wieder aufzunehmen und zum gegenseitigen Nutzen beider Institutionen zu vertiefen", erklärt Knoll.