Pressemitteilung 2022/112 vom

Klimawandel, Krankheiten, Kriege – angesichts der Großkrisen unserer Zeit gibt es viele Gründe, Angst zu haben. Auch die Furcht vor Armut und vor einem Rechtsruck der Gesellschaft sind laut Umfragen unter jungen Menschen weit verbreitet. Wie man konstruktiv damit umgeht, zeigt eine neue Podcast-Serie mit dem Titel „Generation Zukunftsangst“, die der Masterstudiengang Journalismus der Universität Leipzig in Kooperation mit MDR Wissen produziert hat. Sie startet am 7. Juni.

Zu finden ist sie auf der Website des MDR und in der ARD-Audiothek. Journalismus-Studierende haben sich gemeinsam mit Studierenden der Studiengänge Digital Humanities und Data Science die fünf genannten Ängste genauer angeschaut. Für die Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen sind eine Podcast-Reihe und ein Daten-Dashboard entstanden, die die jeweilige Angst und ihre Ursachen analysieren – in Expert:innen-Interviews und Erzählungen junger Menschen, aber auch in Zahlen und Grafiken, die die realen Umstände der beschriebenen Ängste verdeutlichen.

„Als Masterstudiengang Journalismus möchten wir gemäß unserer Maxime ‚Digital. Innovativ. Relevant‘ gesellschaftlich wichtige Themen anpacken und journalistisch interessant aufbereiten“, sagt Studiengangsleiter Prof. Dr. Markus Beiler. „Wir möchten dabei nicht nur auf die Probleme hinweisen, sondern auch konstruktiv wirken.“ Ann-Kathrin Lautenschläger aus dem studentischen Redaktionsteam ergänzt: „Daher erzählen wir die Geschichten der Betroffenen, geben ihren Perspektiven einen Raum und zeigen gleichzeitig Bewältigungsstrategien gegen die Ängste auf.“ Neue Impulse von den künftigen Kolleginnen und Kollegen erhalten, das ist für Gerald Perschke von MDR WISSEN eine der wichtigen Erfahrungen dieses Projekts. „Es ist immer wieder spannend zu erleben, wie die Studierenden die Herausforderungen, die wir am Anfang des Semesters stellen, annehmen und kreativ umsetzen.“

Die Folgen

Folge 1: „Angst vor Armut“. Die betrifft vor allem die abstiegsbedrohte Mittelschicht: „Weil die noch etwas zu verlieren haben“, weiß Olivier David, Autor des Buches „Keine Aufstiegsgeschichte“. Im Podcast erklärt er, warum Menschen, die bereits arm sind, wenig Zeit für Angst und Introspektion haben.

Folge 2: „Angst vor einem Rechtsruck“. 40 Prozent der jungen Menschen in Deutschland haben sie. Warum? Weil Rassismus in unserem Land für Menschen wie Anass Halime Alltag ist. Und weil es schwer sein kann, Zivilcourage zu zeigen. Wie man dennoch aufsteht und sich für Betroffene rechter Gewalt stark macht, erklärt Zivilcourage-Trainerin Julia Miller.

Folge 3: „Klima-Angst“. Was ist das eigentlich? Für Clara ist es die Angst davor, wie das Leben ihrer Familie in Zukunft aussehen wird. Für viele andere gesellen sich zu solchen Sorgen noch Wut und Ärger dazu, weiß Felix Peter von den Psychologists for Future. Er erklärt, wie man mit diesen Gefühlen umgehen kann. Und Klimaforscher Mojib Latif erzählt von den konkreten Handlungsmöglichkeiten, die uns bleiben.

Folge 4: „Angst vor Krankheiten“. In unserer Leistungsgesellschaft bleibt wenig Platz für Krankheit und für Menschen, die die Anforderungen nicht erfüllen – etwa die Tausende, die unter Long Covid leiden. Das macht vielen Angst vor Krankheit. Die Podcast-Folge zeigt, wo diese Menschen Verständnis und Unterstützung finden.

Folge 5: „Angst vor Krieg“. Armut, Rechtsruck, Klima, Krankheit reichen, oder? Nein. Am 24. Februar hat Russland die Ukraine angegriffen, und junge Menschen in Deutschland sehen sich nun auch mit Krieg konfrontiert sehen und mit Gefühlen von Furcht und Hilflosigkeit. Es geht aber auch um die Perspektiven junger Menschen aus der Ukraine und Russland.

Die Projektbeteiligten

An dem Projekt beteiligt waren die Studierenden Immanuel von Detten, Vincent Ebneth, Alexandra Hilpert, Hannah Hoffner, Alexandra Ketterer, Ann-Kathrin Lautenschläger, Ann-Kathrin Leclère, Katharina Lorch, Alexander Nette, Maximilian Omlor, Robert Putzbach, Laurie Stührenberg, Elisabeth Winkler, Michael Zichert und Marie Zinkann – unter der Leitung von Gerald Perschke (MDR Wissen) sowie Dr. Uwe Krüger und Maria Hendrischke (Universität Leipzig).

Im Masterstudiengang Journalismus lernen die Studierenden, den digitalen Wandel des Journalismus zu begleiten und innovativ mitzugestalten. Dazu vereinigt das Studium eine vertiefte journalistische Ausbildung mit informatikwissenschaftlichen Kompetenzen und Kenntnissen angewandter Sozial- und Journalismusforschung. Das dreijährige Studium schließt ein Volontariat ein. Mehr Informationen: https://kmw.uni-leipzig.de/journalismus