1. Welches Ereignis Ihrer Studienzeit ist Ihnen in besonders guter Erinnerung geblieben?

Meine Erasmus-Zeit an der Università di Bologna in Italien war eines meiner schönsten Erlebnisse. Es war wie eine Zeitreise in die Vergangenheit: Die Kunstschätze, die ich vor allem von den Dias kannte, die wir damals im Studium noch eigenhändig geschoben haben, lagen mir dort zu Füßen. Meine Fakultät war in einem ehemaligen Kloster mit Kreuzgang untergebracht. In Bologna habe ich Menschen aus der ganzen Welt kennengelernt, himmlisch gegessen und vor allem: Ich war zum ersten Mal auf mich allein gestellt. Obwohl es schon zehn Jahre her ist, träume ich auch heute noch manchmal von dieser Zeit.

 

2. Welche Bedeutung hat die Universität Leipzig heute für Sie?

Die Uni Leipzig und ich haben eine Beziehung, die nicht enden will. Und das ist gut so. Nach meinem Magister-Abschluss habe ich im PhD-Programm der Graduate School Global and Area Studies zur Fotografiegeschichte der DDR geforscht. Jetzt muss die Alma mater mich nicht mehr mit Wissen nähren, sondern in gewisser Weise kann ich sie nun unterstützen, indem ich ihr Netzwerk internationaler Alumni betreue.

 

3. Was reizt Sie an der Arbeit mit den internationalen Alumni?

Es sind zwei Aspekte, die mich ganz besonders an der Arbeit reizen. Zum einen ist es der internationale Charakter der Arbeit: Ich halte den Kontakt zu ehemaligen Studierenden, Forschenden und Lehrenden aus der ganzen Welt. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen rechtsgerichtete Strömungen weltweit an Zuspruch gewinnen und Staaten sich abschotten, ist Internationalisierung und Diversität an den Universitäten wichtiger denn je. Zum anderen ist es eine emotionale Arbeit von Mensch zu Mensch, bei der ich mich mit neuen Projekten rund um die Alumni-Arbeit kreativ entfalten kann.

 

Agneta Jilek (Jg. 1981), studierte Kunstgeschichte, Journalistik und Anglistik an der Uni Leipzig und der Universität di Bologna (m.A.). Ihr Promotionsprojekt an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und der graduate school global and Area studies schrieb sie im Bereich Fotogeschichte. seit Dezember 2016 leitet sie das Projekt Leipzig Alumni International der Uni Leipzig. Das weltweite Netzwerk internationaler Alumni der Universität Leipzig ist im Akademischen Auslandsamt angesiedelt.