1. Welches Ereignis Ihrer Studienzeit ist Ihnen in besonders guter Erinnerung geblieben?

Experimentalphysik I und II bei Prof. Dr. Kärger. Ich hatte Physik im Nebenfach und diese Lehrveranstaltungen waren immer voller Experimente und voller Spaß an der Physik. Oft kam ich mir wie ein begeisterter Zuschauer der Knoff-Hoff-Show vor. Der Höhepunkt war die Weihnachtsvorlesung mit Glühwein und einer wunderbaren Physik-Show.

 

2. Welche Bedeutung hat die Uni Leipzig heute für Sie?

Immer wenn ich in Leipzig bin, zieht es mich zur Uni. Ich gehe dann zum Augustusplatz, weil ich mit dem Ort viele schöne Erinnerungen verbinde. Die Tiefgarage für Fahrräder begeistert mich dann zum Beispiel immer wieder. Als leidenschaftliche Radfahrerin finde ich das einfach schön, wenn dem Fahrrad so ein Stellenwert eingeräumt wird. Leider wurde sie erst gebaut, als ich mit dem Studium schon fertig war.

 

3. Was wünschen Sie sich für die Informatik?

In meinem Beruf entwickle ich einen Großteil meiner Zeit Software. Vor allem aus jetziger Sicht wünsche ich mir für die Informatik, dass die Disziplin des Software Engineerings während des Studiums intensiver berücksichtigt wird. Software Engineering umfasst alle Disziplinen, die notwendig sind, um eine Software zu erstellen. Das ist sehr vielfältig und viel mehr als Programmieren, denn Softwareingenieure haben es mit einem komplexen Prozess aus Softwarearchitektur, automatisierten Tests oder Anforderungsmanagement zu tun. Nur wenn der gesamte Prozess verstanden wird, führt er zu einer funktionierenden und stabilen Lösung. In fast jedem Bereich wird heutzutage Software eingesetzt. Wir brauchen also gute und innovative Softwareingenieure, die unsere Welt mit Software bereichern, die funktioniert und Spaß macht!

 

Doreen Seider (32) stammt aus Berlin und hat von 2005 bis 2007 den Master-Studiengang Informatik an der Universität Leipzig absolviert. Direkt danach begann sie ihre berufliche Laufbahn am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. in Köln. Als Leiterin einer Forschergruppe in der Einrichtung Simulations- und Softwaretechnik entwickelt sie unter anderem Software, mit der Ingenieure an verschiedenen Standorten in Deutschland gemeinsam neue Flugzeuge, Satelliten oder Launcher für Raumfahrzeuge entwerfen.