1. Welches Ereignis Ihrer Studienzeit ist Ihnen in besonders guter Erinnerung geblieben?

Sehr gerne denke ich an meine Zeit im Leipziger Universitätschor zurück. Ich habe die Proben und Konzerte stets als große Bereicherung empfunden, sowohl musikalisch als auch zwischenmenschlich. Heute leite ich den Chor der Leipziger Max-Planck-Institute, bleibe dem Universitätschor jedoch über dessen Freundeskreis verbunden.

 

2. Welche Bedeutung hat die Universität Leipzig heute für Sie?

Das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie (MPI-EVA) kooperiert aufgrund seiner Interdisziplinarität mit verschiedenen Fakultäten der Universität Leipzig. Weiterhin sind wir mit der Universität über die International Max Planck Research School „The Leipzig School of Human Origins“ verbunden. Die Internationalität des MPIEVA und der Universität Leipzig ermöglicht diese enge Partnerschaft.

 

3. Warum engagieren Sie sich für Orang Utans in Not e. V.?

Die Orang-Utans sind vom Aussterben bedroht, denn ihr Lebensraum wird zerstört. Das klingt zunächst sehr weit weg. Doch unser Schicksal ist eng mit dem der Orang-Utans verknüpft: Die Regenwaldabholzung setzt gigantische Mengen Kohlenstoff frei, die den Klimawandel befeuern. Und der betrifft uns alle. Stündlich wird weltweit Regenwald einer Fläche von 300 Fußballfeldern allein für Palmöl gerodet. Dieses befindet sich in 50 Prozent unserer Supermarktprodukte und im „Biodiesel“. Jeder kann helfen, den Regenwald zu bewahren: durch bewussten Konsum, durch Ansprechen der Problematik gegenüber Industrie und Politik (z. B. Online-Petitionen) und durch Unterstützung bestehender Initiativen. Gemeinsam kann man etwas bewegen. Die Erfolge unseres Vereins zeigen, dass dies möglich ist.

 

Julia Cissewski (Jg. 1973) studierte Fremdsprachen und betriebswirtschaftslehre (Dipl.) an der Universität Leipzig und der Universidad de Salamanca in Spanien. Seit 1998 ist sie als Assistentin eines der Direktoren des Leipziger Max-Planck-Instituts für Evolutionäre Anthropologie tätig. Mit Kollegen gründete sie 2007 den Orang-Utans in Not e.V. und ist seitdem dessen Vorsitzende. Der Verein setzt sich für den Schutz der letzten freilebenden Orang-Utans und des südostasiatischen Regenwaldes ein.

Julia Cissewski gehört zu den Preisträgerinnen der „Goldenen Bild der Frau 2017“ für ihr ehrenamtliches Engagement. Der Verein hat damit die Chance auf einen mit 30.000 Euro dotierten Leserpreis. Hier geht es zur Abstimmung:  www.orang-utans-in-not.org/de/abstimmung