Die semesterweise besetzte Leibniz-Professur wird seit 1994 an besonders renommierte und vorwiegend internationale Wissenschaftler:innen vergeben und gehört zu den höchsten Auszeichnungen unserer Universität.
Derzeit nehmen wir keine Nominierungsvorschläge für weitere Besetzungen der Leibniz-Professur an.
Herzlich Willkommen Malachi Hacohen!
Malachi H. Hacohen ist Professor für Geschichte und Religionswissenschaft am Trinity College of Arts & Science der Duke University in Durham, North Carolina sowie Direktor des Fachbereichs Religion und Öffentliche Kulturen am dortigen Kenan Institute for Ethics und Leiter des Center for European Studies.
Forschung zu europäischer Geisteswelt mit Bezug zur Gegenwart
Seine vielfach ausgezeichnete Forschung im Bereich der intellectual history fokussiert auf die europäische Geisteswelt mit einer besonderen Berücksichtigung der Geschichte jüdischer Intellektualität. Dabei positioniert Hacohen seine Fragestellungen immer auch im globalen politischen Kontext und erfasst tiefgreifende Wandlungsprozesse und Dynamiken intellektueller Entwicklung in Europa. Seine jüngste Veröffentlichung „Jacob & Esau. Jewish European History between Nation and Empire“ ist ein Beispiel dieses Ansatzes.
Internationale Anerkennung als Forscherpersönlichkeit fand er bereits durch sein erstes Buch, das sich mit dem Philosophen Karl Popper, dem „Roten Wien“ und dem Liberalismus beschäftigt. Auch an dieser Arbeit zeigt sich die Besonderheit von Hacohens Vorgehensweise, die in der historischen Untersuchung immer auch auf Fragestellungen und Themen unserer Gegenwart eingeht.
Interdisziplinäres Graduiertenseminar geplant
Während seines Aufenthalts als Leibniz-Professor an der Universität Leipzig ist ein interdisziplinäres Graduiertenseminar zur mitteleuropäischen Geistesgeschichte für fortgeschrittene Masterstudierende, Promovierende sowie frühe Postdocs des Dubnow-Instituts und verschiedener Leipziger geisteswissenschaftlicher Fakultäten und Forschungseinrichtungen geplant. Hier sollen die Beteiligten die Möglichkeit haben, ihre eigenen Projekte mit Hacohen zu diskutieren und gemeinsam über Methoden und Grundlagenliteratur zu reflektieren.
Unsere zukünftigen Leibniz-Professor:innen:
Hinweise zur Besetzung der Leibniz-Professur
Die Leibniz-Professur ist eine W3-Gastprofessur, die sowohl der interdisziplinär ausgerichteten Lehre für Promovierende und Studierende als auch der Forschung dient. Ziele sind es, Kooperationen anzuregen, die Basis für wissenschaftliche Innovationen zu schaffen und Impulse für die Qualifikation von Nachwuchsforschenden zu erhalten. Wir möchten international renommierte Persönlichkeiten, vorwiegend aus dem Ausland, gewinnen.
Wir möchten bevorzugt Wissenschaftler:innen, die in Leipzig nicht vertretene Forschungsgebiete, Forschungsansätze und Wissenschaftsdiskurse einbringen. Der/die Kandidat:in muss eine der gängigen Wissenschaftssprachen – Englisch, Französisch oder Deutsch – beherrschen. Wir freuen uns besonders über Nominierungen von herausragenden Frauen und Personen außerhalb Europas und der USA, da diese in der Leibniz-Professur bisher unterrepräsentiert sind.
Wir bieten der Leibniz-Professur zur Wahrnehmung der Aufgaben für das jeweilige Semester einen befristeter Dienstvertrag im Rahmen einer W3-Professur. Dazu muss sich der/die Stelleninhaber:in in seinem Haupt-Beschäftigungsverhältnis beurlauben. Der Leibniz-Professur steht ein Büro zur Verfügung.
Die Lehrverpflichtungen sind auf vier Semesterwochenstunden begrenzt. Wir erwarten eine Beteiligung an der Promovierenden-Qualifikation im gastgebenden Institut oder an der Graduiertenakademie Leipzig, zum Beispiel in Form von Vorlesungen, Workshops, Teilnahme an Kolloquien, Exkursionen oder Summer-/Winterschools. Zum Auftakt des Semesters hält der/die Leibniz-Professor:in eine universitätsöffentliche Antrittsvorlesung. Weiterhin bieten wir das Science Café an, zu dem der/die Leibniz-Professor:in gemeinsam mit ausgewählten Gästen öffentlich über ein Thema diskutiert.