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Die Inflation in Europa werde dauerhaft hoch bleiben, wenn die Länder im Euroraum keine grundlegende Wende bei den Staatsausgaben vollziehen, sagt Prof. Dr. Gunther Schnabl, Leiter des Instituts für Wirtschaftspolitik an der Universität Leipzig. In der aktuellen Folge des Wissenschaftspodcasts „Auf einen Kaffee mit…“ der Universität Leipzig erklärt er: „Ich bin überzeugt, dass die aktuelle Inflation dadurch begründet ist, dass die Staatsausgaben im Euroraum nicht mehr allein durch Steuereinnahmen gedeckt werden können.“ Die Europäische Zentralbank (EZB) habe in großem Umfang Staatsanleihen gekauft, um die Staatsausgaben vieler Länder mit zu finanzieren. Das Ergebnis seien hohe Inflationsraten.

„Die Inflationsrate wird auf Dauer auf hohem Niveau verbleiben, wenn die Staaten im Euroraum nicht ankündigen, ihre Ausgabenpläne deutlich einzukürzen. Weil ich das nicht beobachten kann, gehe ich davon aus, dass wir auf Dauer Inflationsraten haben werden, die deutlich über dem selbstgesteckten Ziel der EZB von 2 Prozent liegen.“ Im Rahmen von Schwankungen werde die Inflationsrate von aktuell 10 bis 11 Prozent nicht weiter als auf 5 bis 8 Prozent sinken.

Schnabl sieht die Verantwortung für die aktuell hohe Inflation bei der EZB. Er kritisiert in dem Gespräch, dass die EZB die Inflationsgefahr nicht vorausschauend genug erkannt und bekämpft habe. Sie werde ihrem Ziel der Preisniveaustabilität deshalb nicht gerecht.

Die Podcastfolge mit Prof. Dr. Gunther Schnabl ist abrufbar unter: www.uni-leipzig.de/podcast