Service Learning oder Lernen durch Engagement (LdE) ist eine Methode, mit der Lehrende unserer Universität das gesellschaftliche Engagement von Studierenden mit ihrer fachlichen Ausbildung verbinden. Studierende bringen sich in diesem Rahmen außerhalb universitärer Kontexte ein. Das kann zum Beispiel in Schulen, Vereinen oder Unternehmen sein. Dort wenden sie ihr akademisches Wissen an und erweitern es gleichzeitig praxisnah.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Foto: drei junge Männer sitzen an einem Tisch in einem modern eingerichteten Büro
Studenten arbeiten im LivingLab an innovativen Logistiklösungen, Foto: Christian Hüller

Wissenstransfer durch gesellschaftliches Engagement

Service Learning ist ein wichtiges Handlungsfeld des studentischen Wissenstransfers unserer Universität. Indem Studierende sich gemeinsam mit außeruniversitären Partnern in Zivilgesellschaft, Kultur oder Wirtschaft konkreten Problemstellungen annehmen, wird ein beidseitiger Nutzen geschaffen. So profitieren einerseits externe Partner von der gebündelten Expertise unserer Studierenden und Lehrkräfte. Diese entwickeln gemeinsam auf Grundlage von Forschungsergebnissen Handlungsempfehlungen und beraten ihre Partner auf Basis wissenschaftlicher Kriterien. Andererseits erhalten Studierende exklusive Einblicke in die Aufgaben, Herausforderungen und Geschäftsfelder der Praxis.

Möchten Sie gemeinsam mit Studierenden der Universität ein Service-Learning-Projekt durchführen? Wollen Sie die eigenen Aktivitäten auf der Grundlage akademischer Kooperation weiterentwickeln? Kennen Sie vielleicht sogar schon eine Lehrkraft oder Professur, mit der ein gemeinsames Projekt denkbar und wünschenswert wäre? Dann zögern Sie nicht, mit Ihrem Anliegen oder Ihrer Idee auf uns zuzukommen!

Ausgewählte Beispiele

Das Forschungs- und Transferprojekt des Masters Communication Management bietet Unternehmen und Organisationen die Chance, mit der Kommunikationsforschung und kreativen Nachwuchskräften zusammenzuarbeiten und Ideen auszutauschen. Unter Anleitung der Lehrenden bearbeiten vier studentische Teams über fünf Monate hinweg jeweils ein aktuelles Forschungs- oder Konzeptionsprojekt aus den Bereichen Unternehmenskommunikation, Non-Profit-Kommunikation oder politische Kommunikation. Ziel ist es, zusammen mit den Praxispartnern Lösungsansätze auf Basis aktueller, valider wissenschaftlicher Erkenntnisse zu entwickeln. In diesem Rahmen verknüpfen die Studierenden strategisches Denken mit den Methoden der empirischen Sozialforschung. So werden beispielsweise Befragungen, Inhaltsanalysen, Benchmarks oder Beobachtungen durchgeführt, um daraus Systematisierungen und Handlungsempfehlungen abzuleiten.

In den vergangenen Jahren wurden beispielsweise folgende Forschungs- und Transferprojekte durchgeführt:

  • Allianz Private Krankenversicherungs-AG, Strategische Kommunikation von Gesundheitsservices: Ziel des Projektes war es, aufbauend auf empirischen Erhebungen ein Kommunikationskonzept zu entwickeln, das die vorhandenen Services berücksichtigt und aus diesem Angebot maßgeschneiderte Kommunikationslösungen, Ausschließlichkeitsorganisationen (AO) und Maklerhäuser ableitet.
  • Deutsche Bahn AG, Akzeptanz von Großprojekten im Spannungsfeld zwischen individuellen, gesellschaftlichen und unternehmerischen Interessen: Im Mittelpunkt des Projekts standen die Erstellung eines Kriterienkataloges (Wann ist die kommunikative Begleitung von Großprojekten bestmöglich erfüllt?) und die Verortung der DB in diesem Rahmen/Cluster. Zudem wurden konzeptionelle Überlegungen und Impulse für die künftige Kommunikation bei Großprojekten abgeleitet.
  • Greenpeace Media, Greenpeace-Magazin auf dem Weg zu Crossmedia: Im Rahmen des Projekts wurde eine forschungsgestützte Entwicklung von Vorschlägen optimaler Verzahnung und Profilierung des Greenpeace-Magazins vorgenommen. Der Fokus lag auf der optimalen Verzahnung und jeweiligen Profilierung der verschiedenen Medien (Print, Web, Social Media) des Magazins. Dabei ging es um verschiedene Ebenen von Medienkonvergenz und cross-medialer Verknüpfung: die strategisch-konzeptionelle Ebene, die inhaltliche Ebene, die medientechnologisch-gestalterische Ebene, die Nutzerebene, die Produktionsebene und die Markenebene.
  • WWF Deutschland, Stakeholder-Analyse von NGOs: In diesem Projekt entwickelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein universelles Instrument zur Stakeholder-Analyse, das es dem World Widelife Fund erlaubt, Stakeholder projektbezogen zu identifizieren, zu clustern und zu priorisieren. Dazu verknüpften sie Kenntnisse aus dem Bereich der Non-Profit-Kommunikation mit dem Ansatz des Stakeholdermanagements.

 

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Um auf die gesellschaftlichen Herausforderungen reagieren zu können, die sich durch die internationalen Fluchtbewegungen seit 2015 auch in Deutschland ergeben haben, konzipierten Lehrende des orientalischen Instituts neue Lehrveranstaltungen und passten Inhalte bestehender Module an. Das Modul „Arabische Sprache V – Community Interpreting“ bereitet Sprachmittlerinnen und Sprachmittler auf die Arbeit mit Geflüchteten vor. Dafür wurden Themen wie das Dolmetschen während Behördengängen, Arztbesuchen oder der Wohnungssuche in den Unterricht integriert.

Das Schlüsselqualifikationsmodul „Integrationsarbeit im Ehrenamt“ umfasst semesterbegleitende Tätigkeiten innerhalb einer Institution oder Initiative zur Unterstützung von Migrantinnen und Migranten. Die Auswertung erfolgt in Blockveranstaltungen gemeinsam mit den Praxispartnern. Das Lehrangebot wird durch die Ehrenamtskoordinatorin für Flüchtlingsarbeit des Johanniter e.V. Claudia Geppert unterstützt.

Im Rahmen der Initiative „StartTraining“ unterstützen Lehramtsstudierende unserer Universität Schülerinnen und Schüler an Schulen im Leipziger Osten und sammeln so praktische Unterrichtserfahrungen. Das Projekt wird gemeinsam durch das Zentrum für Lehrerbildung und Schulforschung der Universität Leipzig, dem Landesamt für Schule und Bildung (LaSuB) sowie der Jugend mit Zukunft gGmbH, die im Auftrag der Initiative ProBildung Leipzig-Ost arbeitet, getragen.  Das Projekt StartTraining läuft zunächst bis 2020. Die Kooperationsvereinbarung beinhaltet jedoch bereits eine Option auf Verlängerung. Aktuell sind zwei Grund- und eine Oberschule an dem Projekt beteiligt.

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