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Die Animal Advocacy Conference fand vom 22. –24. Juni 2023 an der University of Kent, Canterbury, statt und brachte Wissenschaftler:innen verschiedener Sozial- und Verhaltenswissenschaften sowie Tierschutz-Aktivist:innen zusammen. Die Arbeitsgruppe Kinder und Natur beteiligte sich mit mehreren Präsentationen.

Auf der Animal Advocacy Conference präsentierten internationale Forscher:innen neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zu den psychologischen Mechanismen und gesellschaftlichen Faktoren, welche die menschliche Wahrnehmung anderer Tiere bedingen. Weitere Schwerpunkte bildeten Studien zur menschlichen Motivation, die der Wahl oder Ablehnung bestimmter Ernährungsformen (Allesesser:innen, Vegetarismus und Veganismus) zugrunde liegen sowie die Wirkung von Aktivismus-Strategien auf die Reduzierung der Nutzung von Fleisch und anderer tierischer Produkte.

Bestimmten Tieren wird bevorzugt geholfen

Das Arbeitsgruppe Kinder und Natur des LeipzigLab war mit mehreren Präsentation auf der Konferenz vertreten. Als Teil des eingeladenen Symposiums „How children value animal life“ präsentierte Magie Junker ihre Studie zur Wahrnehmung von Tieren durch Kinder und ihrem daraus resultierenden Hilfeverhalten. Sie konnte zeigen, dass deutsche Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren bestimmten Tieren bevorzugt helfen. Ihre Entscheidung wird besonders davon beeinflusst wird, ob sie diese Tiere mögen und schön finden. Karri Neldner stellte in ihrem Vortrag erste Daten vor, die auf Interviews mit 4–17 jährigen Kindern und Jugendlichen aus 17 verschiedenen Ländern basieren und deren Einstellungen gegenüber Tieren wiedergeben. Noemi Thiede präsentierte auf einem Poster ihre kulturvergleichende Studie zum Verhalten von 5–9 jährigen Kindern in Dilemma-Situationen, wo sie entweder Haus- oder Nutztieren oder Menschen in jeweils unterschiedlichen Anzahlen (z.B. 10 Kühe versus 1 Mensch) helfen können und sie sich entsprechend entscheiden müssen.

Die Forschung der Arbeitsgruppe und besonders das im Rahmen dieses Projektes etablierte Forschungsnetzwerk stieß auf großes Interesse. Es konnten weitere Kooperationspartner:innen gewonnen werden, um mit Kindern in Vietnam und Kambodscha arbeiten zu können. Außerdem wurde ein weiterer Workshop im LeipzigLab mit verschiedenen auf der Konferenz anwesenden Wissenschaftler:innen geplant, unter anderem mit Matti Wilks, die bereits als Fellow am LeipzigLab war, sowie Luke McGuire, Jared Piazza und Steve Loughnan.